Forscher der Universität Cambridge haben die Dürreperioden der letzten 2.000 Jahre rekonstruiert. Dabei stellten sie fest, dass es immer wieder zu besonders trockenen Jahren kam. Gleichzeitig gab es auch Phasen mit mehr Regen. Alles in allem ließ sich aber ein Trend zu mehr Dürren feststellen. Mehr noch: Seit dem Jahr 2015 hat sich diese Entwicklung noch einmal massiv beschleunigt. Als Grund dafür vermuten die Forscher menschlichen Einfluss auf den sogenannten Jetstream. Dieser ist für verschiedene Wetterphänomene verantwortlich und hat somit entscheidende Auswirkungen auf das lokale Klima. Die vom Menschen verursachten Veränderungen am Jetstream sind schon seit einiger Zeit bekannt. So haben Forscher bereits vor zwei Jahren festgestellt, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit von Dürren in Europa und Nordamerika steigt.


Foto: Dry!, TheZionView View, Flickr, CC BY-SA 2.0

Die Forscher konnten trockene Perioden ziemlich exakt benennen

Die englischen Forscher untermauerten dies nun durch historische Daten. Dafür nutzten sie 147 Eichenstämme aus Tschechien und Deutschland. Diese stammten zum Teil aus alten Gebäuden, zum Teil aber auch aus archäologischen Fundstätten. Insgesamt standen den Forschern dadurch 27.080 Wachstumsringe zur Verfügung. Durch die Analyse der Sauerstoff- und Karbon-Isotope konnten die Forscher dann Rückschlüsse auf das jeweilige Klima ziehen. Auf diese Weise fanden sie etwa heraus, dass es rund um die Jahre 200, 720 und 1100 durchaus auch Sommer mit besonders viel Regen gab. Auf der anderen Seite war es rund um die Jahre 40, 590, 950 und 1510 aber auch außergewöhnlich trocken. Betrachtet man die Entwicklung über den gesamten Zeitraum der zwei Jahrtausende lässt sich zudem feststellen, dass die trockenen Zeiten im Laufe der Jahre immer mehr überwogen.

Ein nicht unerhebliche Teil der Nahrungsmittelproduktion ist betroffen

Insbesondere in den letzten sechs Jahren gab es dann fast ausschließlich extrem trockene Sommer. Der eine oder andere Strandbesucher dürfte sich über diese Entwicklung durchaus freuen. Grundsätzlich überwiegen aber die negativen Aspekte. So ist von den Trockenperioden potenziell bis zu einem Viertel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion betroffen. Außerdem bleiben die Hitzeperioden nicht ohne Auswirkung auf die lokalen Ökosysteme. Die Forscher sprechen hier sogar von teilweise „verheerenden“ Folgen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass der menschengemachte Klimawandel zumindest theoretisch auch von der Menschheit wieder gestoppt werden kann. Die dafür notwendige Maßnahme ist seit langem bekannt: Eine globale Reduktion der CO2-Emissionen. Zumindest auf dem Papier haben sich die Staaten der Weltgemeinschaft dazu im Pariser Klimavertrag auch verpflichtet.


Via: Nature Geoscience

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