Deutschland und Europa steigen aus – China steigt ein. Während hierzulande voraussichtlich ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden, hat die chinesische Regierung sich gegen ein Verbot entschieden und nun den Steuersatz für bis zu 2 Liter Hubraum von bislang 10 Prozent auf nunmehr 5 Prozent gesenkt. Für Elektroautos und Plug-in-Hybride fallen überhaupt keine Steuern an. Die Maßnahme soll den Verbrennerabsatz, der deutlich gesunken war, wieder ankurbeln. Und China geht noch weiter.


China fährt zweigleisig auf dem Fahrzeugsektor

Förderprämien für E-Autos sollen in China entfallen

Forschung und Industrie fokussieren sich in China auch wieder verstärkt auf die Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors. Das Land sieht den europäischen Ausstieg offensichtlich als Möglichkeit, in die Lücke zu springen. Sollte Europa mit seiner Anti-Fuel-Strategie scheitern, hält China höchstwahrscheinlich günstige Benziner bereit. Außerdem lässt sich der Hunger des chinesischen Marktes kaum mit E-Fahrzeugen allein stillen. Die Förderprämien für E-Autos sind dort bereits reduziert und sollen bald ganz entfallen. Trotzdem investiert die Regierung weiterhin in den elektrischen Antrieb, zum Beispiel in Batteriewechselsysteme und in Brennstoffzellen. Zweigleisigkeit ist im Land der Mitte also gefragt.

Deutsche Produzenten steigen aus dem Verbrennergeschäft aus

In Deutschland sieht es ganz anders aus: Unsere Autoproduzenten möchten bis 2030 die Herstellung von Benzin- und Dieselfahrzeugen vollständig canceln oder keine neuen Motoren mehr entwickeln. Nur BMW überlegt es sich noch. Volkswagen will auch nicht auf E-Fuels setzen, Elektro heißt hier die Devise.


Daneben öffnet sich eine weitere Kluft: In Europa explodieren die Energiepreise, während in China Kohle und Kernkraft für eine kostengünstige Grundlast sorgen. Nicht nur die Batterieproduktion für E-Autos ist energieintensiv, auch andere industrielle Prozesse in der Fahrzeugherstellung verschlingen große Mengen Strom. China sichert sich hiermit einen Standortvorteil und wird voraussichtlich noch mehr Unternehmen anziehen, die ihre Produktionsstätten im fernen Osten erreichten möchten.

Quelle: focus.de

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