Im Kampf gegen das Coronavirus haben die europäischen Normungsorganisationen CEN und CENELEC im Einverständnis ihrer Mitglieder, zu denen auch das Deutsches Institut für Normung (DIN) zählt, zusammen mit der Europäischen Kommission die Entscheidung getroffen, die Normen für professionelle medizinische Schutzausrüstung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Unternehmen, die aktuell ihre Produktionsstrecken umrüsten, um Schutzkleidung zur Eindämmung des Coronavirus zu produzieren, können somit auch den so nötigen Bedarf für Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen herstellen. Zu den kostenlosen Normen gehören beispielsweise die Vorgaben für Schutzhandschuhe, Augenschutz, Schutzmasken und Schutzkleidung.


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Kampf gegen Covid-19

“In unserem Kampf gegen das Coronavirus müssen wir mit Dringlichkeit, Solidarität und in koordinierter Weise handeln. Wir brauchen mutige und innovative Wege, um die Ausrüstung zu produzieren, die wir so dringend benötigen. Ich möchte Hersteller darin bestärken, die Möglichkeiten für eine Ausweitung und Umstellung ihrer Produktion zu prüfen und so den positiven Beispielen von Textil- und Schuhfabrikanten zu folgen, die damit begonnen haben, Masken und Kittel zu produzieren. Ich werde nach Möglichkeit alles tun, um diese Anstrengungen zu unterstützen.“, erklärt Thierry Breton, Europäischer Kommissar für den Binnenmarkt.

„Normen sind ausgesprochen wichtig, um die Sicherheit von medizinischen Geräten und persönlicher Schutzausrüstung zu gewährleisten und Herstellern bei der Produktion Hilfestellung zu geben. DIN unterstützt zusammen mit anderen nationalen Normungsorganisationen sowie CEN und Cenelec die Bemühungen der Europäischen Kommission im Kampf gegen das Coronavirus.“, betont Rüdiger Marquardt, Mitglied des Vorstands bei DIN.

Medizinische Schutzmasken werden dringend benötigt

Schutzmasken, vor allem FFP 2 und FFP3 Schutzmasken sind aktuell Mangelware in den Krankenhäusern und werden dringend benötigt. Beispielsweise in der Stadt Halle Saale reicht die Schutzausrüstung nur noch für 10 Tage. Das gab der Oberbürgermeister der Stadt Bernd Wiegand heute in der aktuellen Pressekonferenz zur Lage bekannt. Wird kein Nachschub geliefert, kann das katastrophale Folgen mit sich führen. Obwohl die FFP2 und FFP3 Masken Einwegmasken sind, werden diese professionell und die Standards erfüllend wieder aufbereitet, um noch einmal benutzt werden zu können. Eine Dauerlösung ist das jedoch nicht. Umso begrüßenswerter und wichtig ist der Schritt der europäischen Normungsorganisationen CEN und CENELEC, die Vorgaben für medizinische Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Innovatives Desinfektionsgerät aus Steinhagen reinigt 2000 Masken in 24h

Das Unternehmen Plasmatreat forscht seit längerem bereits an Lösungen, um Materialoberflächen mit der Hilfe von Plasma zu dekontaminieren. Die mobile Plasma-Dekontamination (kurzMoPlasDekon) könte nun auch in der Corona-Krise helfen. So wurde ein Reinigungsautomat entwickelt, der an einen Kühlschrank erinnert und in dem Schutzmasken, Schutzbrillen und auch Schutzkittel mittels Plasma desinfiziert, also unter anderem von Coronaviren befreit werden können. „Die Schutzbrillen und Schutzmasken werden in den luftdichten Schrank gelegt. Das ganze Verfahren dauert dann etwa 45 Minuten“, erklärt Uwe Kippnich, Koordinator für Sicherheitsforschung beim BRK das Prozedere. „Auf diese Weise können wir mit einem Schrank 2.000 Masken innerhalb von 24 Stunden wiederaufbereiten“. Der Reinigungsautomat ist vielversprechend, allerdings dauert die Zulassung noch an. Plasmatreat betont, dass mit Hilfe der Plasmareinigung sogar sehr stabile multiresistente Keime auf Oberflächen abgetötet werden können. Es wäre wünschenswert, wenn die Geräte zeitnah eine Zulassung erhielten.

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