Wissenschaftler und Ingenieure in aller Welt arbeiten daran, Roboter mit immer neuen Fähigkeiten auszustatten. Dabei stehen verschiedene Branchen im Fokus. Neben der Logistik ist dies beispielsweise auch die Alten- und Krankenpflege. Hier besteht die Hoffnung, dass die Maschinen anstrengende und zeitraubende Aufgaben übernehmen können, um so das Pflegepersonal zu entlasten. Allerdings stellt sich irgendwann dann auch die Frage, ob es aus ethischer Sicht vertretbar ist, Menschen durch Roboter pflegen zu lassen. Mit dieser Thematik hat sich nun auch der Deutsche Ethikrat beschäftigt. Dort ist man sich allerdings der Tatsache bewusst, dass es sich aktuell noch um eher theoretische Überlegungen handelt. Denn wie sich der Einsatz von Robotik in der Praxis tatsächlich ausgestalten wird, ist aktuell noch nicht abschätzbar.


Bild: Nolundi Rawana / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Vier wichtige Punkte müssen erfüllt sein

Die Ethik-Experten haben sich dennoch schon jetzt für ein erstes Fazit entschieden, weil sie hoffen, so auch Einfluss auf die zukünftige Entwicklung nehmen zu können. Wie genau fällt nun aber das Urteil des Ethikrats aus? Grundsätzlich wird dort der Einsatz von Robotern in der Kranken- und Altenpflege befürwortet. Allerdings werden auch klare Einschränkungen formuliert:

1. Freiwilliger Einsatz: Roboter dürfen nicht gegen den Willen von Pflegenden und Gepflegten eingesetzt werden.


2. Ergänzung statt Ersatz: Die Maschinen sollen nicht rein der Effizienzsteigerung dienen. Eine menschliche Arbeitskraft durch einen Roboter zu ersetzen wäre somit nicht vertretbar.

3. Zwischenmenschliche Beziehungen: Der Kontakt von Mensch zu Mensch darf nicht verloren gehen.

4. Keine Entwicklung im Elfenbeinturm: Die Betroffenen müssen einbezogen werden, wenn es um die Entwicklung und den Einsatz neuer Techniken geht.

Sind diese Bedingungen erfüllt, können Roboter einen wichtigen Beitrag leisten, um die Qualität in der Pflege zu erhöhen, so das Urteil des Ethikrats.

Der Einsatz von Begleitrobotern ist besonders sensibel

Die potentiellen Einsatzmöglichkeiten von Robotern in der Kranken- und Altenpflege sind vielfältig. Experten gehen allerdings nicht davon aus, dass zeitnah ein Alleskönner auf den Markt kommt, der sämtliche Aufgaben des menschlichen Fachpersonals übernehmen kann. Stattdessen dürften zunächst spezielle Assistenzsysteme zum Einsatz kommen – etwa automatisierte Personenlifte und Transportfahrzeuge. Außerdem können Roboter genutzt werden, um bestimmte Monitoring-Tätigkeiten zu übernehmen. So können Fehlentwicklungen schneller erkant und behoben werden. Und nicht zuletzt gibt es auch schon erste Begleitroboter. Diese wurden speziell konzipiert, um mit den Betroffenen zu kommunizieren und so einen Teil der emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen. Hier allerdings warnt der Ethikrat: Die Roboter dürfen nur als Ergänzung genutzt werden und nicht als Ersatz für weitere soziale Kontakte.

Via: Ethikrat

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