Nachdem verbesserte hygienische Zustände und der Einsatz von Chemikalien jahrzehntelang zu einem Rückgang des Bettwanzen-Befalls führten, hat sich dieser Trend zuletzt gedreht. Die Verbreitung der Bettwanze nahm wieder zu – was nicht zuletzt daran liegt, dass sie gegen viele der gängigen Bekämpfungsmittel Resistenzen entwickelt hat. Bettwanzen sind generell nur schwer zu finden, weshalb sich Wissenschaftler der „Simon Fraser University“ in Kanada überlegten die kleinen Tierchen in eine Falle zu locken. Auf diese Weise soll nicht nur der mühselige Suchaufwand entfallen, sondern auch der Einsatz von Chemikalien verringert werden.


Bettwanzen hinterlassen juckende Bisswunden

Bettwanzen sind dabei einerseits nervig, weil sie sich vom Blut des Menschen ernähren und an den Bissstellen einen länger anhaltenden Juckreiz verursachen. Zudem tragen Bettwanzen auch Krankheitserreger in sich. Diese müssen zwar nicht zwingend auch auf den Menschen übertragbar sein – bei Hepatitis B allerdings ist dies beispielsweise auch nicht vollständig auszuschließen. Besser ist es also die Blutsauger schnellstmöglich loszuwerden.


Eine entsprechende Falle zu entwickeln war allerdings gar nicht so einfach. Zunächst identifizierten die Forscher ein Pheromon, auf das die Tierchen im Labor ansprachen. In der Praxis allerdings ignorierten die Bettwanzen den entsprechenden Geruch. Anschließend isolierten sie eine Chemikalie aus den Hautschuppen der Tiere. Das Ergebnis war allerdings dasselbe: Im Labor funktionierte die Falle, in den Testwohnungen allerdings nicht.

Kommerzieller Vertrieb soll bald starten

Dies änderte sich erst, als die Wissenschaftler den Kot der Blutsauger ins Visier nahmen. Dort identifizierten sie einen flüchtigen Botenstoff, der den Tieren offensichtlich vertrauen einflößt. Gemeinsam mit dem Pheromon und der Chemikalie jedenfalls stellt dieser Botenstoff den Lockstoff der chemischen Bettwanzen-Falle dar. Gemeinsam mit der Firma Contech Enterprises wollen die Forscher nun ein entsprechendes Gerät für den kommerziellen Markt entwickeln. Sie möchten so dazu beitragen, die Bettwanze wieder aus den menschlichen Schlafzimmern zu vertreiben.

Quelle: Gizmag

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