Heimtückische krebserregender Schadstoffe, als „ewige Chemikalien“ bekannt, weil sie nahezu unzerstörbar sind, könnten jetzt ihren Schrecken verlieren. Chemieingenieure und Umweltwissenschaftler an der University of California am Standort Riverside (UCR) ist es gelungen, diese Substanzen, die oft im Trinkwasser zu finden sind, in kleinere Verbindungen zun zerlegen, die im Wesentlichen harmlos sind. Bei dem zum Patent angemeldeten Verfahren wird das kontaminierte Wasser mit Wasserstoff angereichert, der die Wassermoleküle polarisiert. Dann wird das so vorbereitete Wasser mit energiereichem, kurzwelligem ultraviolettem Licht bestrahlt. Dieses wirkt als Fotokatalysator. Dieser Doppelschlag bricht die starken Fluor-Kohlenstoff-Chemikalienbindungen auf, die diese Schadstoffe so widerstandsfähig machen, sodass sie sich in der Umwelt anreichern.


Effektivität erreicht fast 100 Prozent


Mit dem neuen Verfahren nimmt die molekulare Zerstörung von PFAS im Vergleich zu anderen UV-Wasseraufbereitungsmethoden, die nur zehn Prozent der Giftmoleküle zerstören, auf fast 100 Prozent. Dabei entstehen keine unerwünschten Nebenprodukte oder neue Verunreinigungen. „Der Vorteil dieser Technologie ist, dass sie sehr nachhaltig ist“, sagt Haizhou Liu, außerordentlicher Professor am Department of Chemical and Environmental Engineering der UCR.

Zu PFAS gehören Tausende Verbindungen

Zu den PFAS gehören Tausenden von chemischen Verbindungen, die sich durch vollständig fluorierte Kohlenstoffatome mit hartnäckig starken chemischen Bindungen auszeichnen, die unbegrenzt in der Umwelt bestehen bleiben, daher der Spitzname „ewige Chemikalien“. „Ewige Gig´fte“ würde wohl besser passen. Beispiele für PFAS-haltige Produkte sind fettbeständige Papierverpackungen und -behälter wie Mikrowellen-Popcorntüten, Pizzakartons und Bonbonverpackungen. Sie finden sich auch in flecken- und wasserabweisenden Mitteln, die für Teppiche, Polster und Kleidung verwendet werden, sowie in Reinigungsmitteln, Antihaft-Kochgeschirr sowie in Farben, Lacken und Dichtstoffen.

Gifte bergen zahlreiche Gefahren in sich

Studien haben die Exposition gegenüber bestimmten PFAS-Spiegeln mit vielen gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht, darunter ein erhöhtes Risiko für Prostata-, Nieren- und Hodenkrebs, verminderte Fruchtbarkeit, erhöhter Blutdruck bei Schwangeren, Entwicklungsdefekte oder Wachstumsstörungen bei Kindern, niedriges Geburtsgewicht und beschleunigte Pubertät, so die United Nations Environmental Agency. Auf Grund dieser Risiken haben die meisten Staaten Höchstwerte für PFAS im Trinkwasser festgelegt, die häufig nur mit großen Mühen eingehalten werden können, weil es an Reinigungstechniken fehlt.

 

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