Im Zuge de 5G-Ausbaus werden auch in Deutschland zahlreiche neue Mobilfunkmasten errichtet. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Konzern Vantage Towers. Dieser ist Teil der Vodafone Group und errichtet und betreibt Anlagen zur Verbreitung von Mobilfunkanlagen. Vodafone selbst ist der größte Mieter, die Infrastruktur kann aber auch von anderen Anbietern genutzt werden. In Rheinland-Pfalz möchte das Unternehmen nun einen neuen Ansatz erproben: Dort sollen die ersten beiden Mobilfunkmasten aus Holz errichtet werden. Das dafür nötige Design wurde allerdings nicht selbst entwickelt, sondern stammt von dem finnischen Startup Ecotelligent. Auch das für den Bau benötigte Holz wird aus Finnland kommen. Zwei wichtige Einschränkungen müssen allerdings gemacht werden. Zum einen kommt im Inneren auch weiterhin eine Stahlstruktur zum Einsatz, um die nötige Stabilität auch bei Extrembedingungen zu gewährleisten. Zum anderen wird das Holz mit einer wetterbeständigen Schutzschicht überzogen.


Bild: Vintage Towers

Die Initiatoren setzen auf drei große Vorteile

Grundsätzlich bringt die Holzbauweise bei Mobilfunkmasten drei große Vorteile mit sich. Zum einen reduziert sich der CO2-Fußabdruck um bis zu fünfzig Prozent verglichen mit herkömmlichen Konstruktionen aus Beton und Stahl. Dies gilt allerdings nur, wenn die Anlagen auch lange in Betrieb bleiben und wiederverwendbares Holz zum Einsatz kommt. In jedem Fall kann Vantage Towers so aber die Abhängigkeit von einzelnen Baumaterialien verringern. Insbesondere bei Stahl haben stark schwankende Preise in der Vergangenheit immer wieder die Kalkulation erschwert. Holz könnte hier im Zweifelsfall eine gute Alternative bieten. Und nicht zuletzt hoffen die beteiligten Partner, dass der Holz-Look die Akzeptanz der Bauten bei der Bevölkerung erhöht. Theoretisch kann zudem auch die wetterfeste Schutzschicht in verschiedenen Farben aufgebracht werden, sodass sich die Holztürme optimal in die Umgebung einführen. An den zwei Standorten in Rheinland-Pfalz soll nun geschaut werden, inwieweit sich diese Hoffnungen tatsächlich erfüllen.

Die Kosten für Bau und Betrieb sind vergleichbar mit klassischen Anlagen

Erweist sich der Ansatz hier als sinnvoll, soll die Kooperation zwischen Vantage Towers und Ecotelligent weiter ausgebaut werden. Profitieren würde davon dann keineswegs nur Vodafone. Denn jeder dieser Türme kann von bis zu vier Mobilfunkbetreibern gleichzeitig genutzt werden. Mehr Anbieter gibt es in Deutschland aktuell ohnehin nicht. Zusätzliche Kosten entstehen auch nicht. Denn die Ecopol-Masten kosten bei Bau und Betrieb nicht mehr als die bisher gebauten Anlagen aus Stahl und Beton. Auch sonst setzt man bei Vantage Towers auf das Thema Nachhaltigkeit. So werden die Mobilfunktürme schon jetzt zu einhundert Prozent mit Ökostrom betrieben. Zukünftig soll dieser aber verstärkt auch direkt vor Ort erzeugt werden – etwa durch Windturbinen oder Solarpanele. Die heute noch oftmals genutzten Dieselaggregate könnten zudem durch Wasserstoffmotoren ersetzt werden. Alle der insgesamt 83.000 Standorte in zehn europäischen Ländern entsprechend umzurüsten, dürfte allerdings einiges an Zeit in Anspruch nehmen.


Via: Vintage Towers

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