Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas in den letzten Jahrzehnten war extrem beeindruckend. Die Nachfrage aus dem Reich der Mitte hilft inzwischen auch etablierten Industriestaaten bei der Bewältigung von Wirtschaftskrisen. Schaut man sich die Situation allerdings im Detail an, fällt auf: Der Osten des Landes hat von der Entwicklung deutlich mehr profitiert als der Westen. Der Grund dafür ist bei einem Blick auf die Karte schnell gefunden: Im Osten Chinas liegt das Meer, das einen direkten Anschluss an die weltweiten Warenströme ermöglicht. Je weiter eine Fabrik allerdings im Inneren des Landes liegt, desto umständlicher wird der Transport. Denn oftmals müssen die Waren zunächst tausende Kilometer nach Osten zum nächsten Hafen transportiert werden, um sich dann mit dem Schiff wieder in Richtung Westen aufzumachen.


Flagge China
Foto: Alexander Trisko

Fast 30 Züge täglich treffen in Europa ein

Die chinesische Regierung will die Industriezentren im Landesinneren daher durch den Ausbau eines anderen traditionellen Verkehrsmittels fördern: Sie subventioniert den Güterverkehr auf der Schiene zwischen dem Reich der Mitte und Europa. Der erste entsprechende Zug traf bereits im Jahr 2008 in Hamburg ein. Anschließend allerdings sorgte die Wirtschafts- und Finanzkrise dafür, dass zunächst kein regelmäßiger Zugverkehr zwischen den beiden Kontinenten zustande kam. Dieses Ziel wurde erst im Jahr 2013 erreicht. Auch damals verkehrten allerdings zunächst nur wenige Züge pro Woche. Inzwischen ist die Nachfrage gewaltig gestiegen. So fuhren zwischen Januar und November 2020 10.180 Güterzüge von China nach Europa. Dies sind knapp dreißig pro Tag. Beschleunigt wurde diese Entwicklung zusätzlich durch die Corona-Krise.

Der Zug ist eine Alternative zu Flugzeug und Containerschiff

Der preiswerteste Weg Waren von China nach Europa zu transportieren ist allerdings auch weiterhin der Transport auf einem Containerschiff. Dies nimmt allerdings auch am meisten Zeit in Anspruch. Am anderen Ende der Skala befindet sich das Flugzeug. Hier ist der Transport extrem schnell – aber eben auch am teuersten. In der Corona-Krise stiegen die Preise zudem noch einmal, weil weniger Passagier-Flugzeuge unterwegs waren, die zusätzlich noch Waren mitnehmen konnten. Der Transport per Schiene wiederum hat sich in der Mitte etabliert: Er ist preiswerter und langsamer als das Flugzeug und teurer und schneller als das Schiff. Interessanterweise gilt diese Eingruppierung auch für die CO2-Emissionen. Um das Klima zu schonen, müssen die Transporte per Zug also im Idealfall Flüge und keine Schifffahrten ersetzen.


Via: Klimareporter

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