Espresso macht wach und schmeckt: Deshalb lieben Kaffeetrinker rund um den Globus das starke Gebräu. Seine Wirkkraft scheint aber noch viel weiter zu reichen, denn nun haben Forscher einen erstaunlichen medizinischen Nutzen entdeckt. Espresso-Extrakt zerstörte im Labor die typischen Alzheimer-Fibrillen und machten sie unschädlich. Das entfacht neue Hoffnungen, eine der grausamsten Krankheiten der Menschheitsgeschichte endlich in ihre Schranken zu weisen.


Espresso könnte gegen Alzheimer helfen

Wirkung auf Tau-Fibrillen im Labor getestet

Forscher an der Universität Verona beschäftigten sich intensiv mit der Wirkung der bioaktiven Stoffe im Espresso. Sie testeten die Wirkung auf krankhafte Tau-Fibrillen, die sich in den Nervenzellen des Gehirns ablagern. Tau-Fibrillen sind krankhaft verdrillte Fasern des Tau-Proteins, die zu Zellzerstörung und Gedächtnisverlusten führen. Ihre Studie veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitung »Journal of Agricultural and Food Chemistry«.

Zuerst analysierten die Wissenschaftler die Zusammensetzung des starken Kaffees und untersuchten, welche Wirkung die einzelnen Komponenten Koffein, Trigonellin, Genistein und Theobromin haben. Bei dem Genistein stellten sie eine Verkürzung der verdrehten Fibrillen fest, gleichzeitig hörte die Bildung größerer Fasern auf. Zudem wirkten sich die verkürzten Tau-Fibrillen nicht mehr schädlich aus. Ein Kaffee-Extrakt mit allen Inhaltsstoffen tat dasselbe: Der ganze Espresso scheint also im Paket hilfreich.


Obwohl die Ergebnisse aus Laborversuchen stammen und nicht direkt auf den lebenden Organismus übertragbar sind, geben sich die Forscher zuversichtlich. Sie vermuten, dass moderater Kaffeegenuss genügend bioaktive Substanzen liefert, um die Zerstörung von Tau-Proteinen zu stoppen. Weitere Forschungen werden folgen, um Taupathien wie Parkinson und Alzheimer auf natürlichem Weg zu besiegen.

400.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr

Allein in Deutschland erkranken im Jahr mehr als 400.000 Menschen an Demenz, in den meisten Fällen an Alzheimer. Aktuell leiden 1,6 Patienten allein in unserem Land an dieser bösartigen Erkrankung, die ganze Familien und Freundeskreise in Mitleidenschaft zieht. Bis 2050 könnte sich laut Prognosen die Zahl auf 2,8 Millionen erhöhen: Zeit, dass sich endlich was tut!

Quelle: focus.de 

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