Dass ein nuklearer Winter keine schöne Sache ist, haben wir in unzähligen Medien erleben dürfen (wer einmal S.T.A.L.K.E.R. gespielt hat, konnte feststellen, dass selbst das keinen Spaß macht). Vier Wissenschaftler aus den USA, bestehend aus Atmosphären- und Umweltexperten, haben dem Ganzen einen wissenschaftlichen Anstrich verliehen.


Nuklearer Winter
Operation Teapot – Wasp Prime Wikimedia Commons

Simulationen für den Ernstfall

Mit Hilfe von aktuellen Modellen und Simulationssystemen haben diese überprüft, was passieren würde, wenn während eines fiktionalen Krieges zwischen Indien und Pakistan 100 Atombomben (mit der Größe der Bombe, die über Hiroshima abgeworfen wurde) gezündet würden. Man könnte sich jetzt fragen, warum Indien und Pakistan? Dahinter steckt keine verworrene US-Ideologie, sondern der Gedanke, dass diese Länder im Vergleich zu den USA, Russland oder China kleine Fische sind. Und wenn diese schon so etwas auslösen können, will man gar nicht wissen, was die Großen können.

Die Folgen für die Umwelt

Es würden unmittelbar fünf Megatonnen (5000000000 Kilogramm) Ruß in die Atmosphäre geblasen. Diese absorbieren die Hitze der Sonne, bevor sie die Erdoberfläche erreichen kann. Dies führt dazu, dass nach einem Jahr die Temperatur der Erde um 2 °F fällt, nach fünf Jahren um 3 °F. Durch die gesunkene Temperatur reduziert sich auch der Regen, der auf die Erde fällt. So reduziert sich der Regenfall nach fünf Jahren um 9 %. Zwei bis sechs Jahre nach dem Krieg reduziert sich die frostfreie Zeit für den Pflanzenanbau um 10 bis 40 Tage, außerdem reduzieren chemische Reaktionen die Ozonschicht um 20 bis 25 %. Dadurch erhöht sich die UV-Strahlung, die zu erhöhtem Sonnenbrand und Hautkrebs führen könnte. Eine weitere Studie prognostiziert den Tod von zwei Milliarden Menschen, aufgrund von Nahrungsmangel.


Zwar normalisieren sich die meisten Werte nach einer größeren Zeitperiode wieder halbwegs, die Folgen für das Ökosystem und die Menschheit sind allerdings nicht absehbar. Erste Prognosen wurden bereits im Jahr 1983 angestellt und es gibt auch heute verschiedene Ansätze und Modelle, die diesen Fall durchspielen, in einem sind sich aber alle einig: Die Folgen sind schwerwiegend und langwierig.

Quelle: Popsci

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