Im kommenden Sommer könnte die Gefahr, in Mitteleuropa von einer früher nur in sehr warmen Regionen einschließlich Südeuropa heimischen Zecke gebissen zu werden, erschreckend groß werden. Früher starben die gefährlichen Krabbler der Gattung Hyalomma, die vermutlich von Zugvögeln eingeschleppt werden, in kalten Wintern. Der blieb diesmal wieder weitgehend aus. Die Wärme liebende Zecke gilt als Überträger der oft tödlich endenden Frühsommer-Meningoenzephalitis (Hirnhautentzündung) und anderer gefährlicher Krankheiten wie Krim-Kongo Hämorrhagisches Fieber, Arabisch Hämorrhagisches Fiebers und eine Form des Zecken-Fleckfiebers.


Zecken
Foto: Matthias Apsel CCO 1.0

2018: Sieben Hyalomma-Zeckenfunde bestätigt

Forscher der Universität Hohenheim in Stuttgart entdeckten in den vergangenen Jahren immer mehr Exemplare dieser Zeckenart. Ein Team der Uni Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr bestätigte sieben Funde der Gattung Hyalomma. Bis dahin gab es lediglich zwei Einzelfunde in den Jahren 2015 bis 2017. Gleichzeitig nahm die Zahl der Fälle von Hirnhautentzündung zu, was allerdings keinen direkten Zusammenhang hat. Auch andere Zecken übertragen die Krankheit, gegen die es übrigens einen Impfschutz gibt.

Einwanderer könnten hier heimisch werden

„Wegen der Klimaerwärmung ist bei uns grundsätzlich mit immer mehr wärmeliebenden Zecken zu rechnen“, befürchtet Professor Ute Mackenstedt, Parasitologin in Stuttgart. Ixodes inopinatus aus dem Mittelmeerraum beispielsweise habe sich inzwischen bis Dänemark ausgebreitet. Diese Zeckenart überträgt unter anderem die Borreliose. Dabei kommt es zu Nervenschmerzen, Lähmungen, Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten aber auch Rückenmark und peripheren Nerven. Frühzeitig erkannt lässt sich diese Infektionskrankheit mit Antibiotika heilen.


Die große Frage sei nun, ob es sich noch um einzelne eingeschleppte Exemplare handelt oder ob die Arten hier bereits heimisch sind. „Bei einer anderen Art, der ursprünglich in Afrika beheimateten Braunen Hundezecke, sind Exemplare an Hunden gefunden worden, die ihren Hof nie verlassen hatten“, so Mackenstedt. Damit konnten sie kein unbeabsichtigtes Urlaubsmitbringsel sein – ein Hinweis darauf, dass sich die Art hier möglicherweise bereits entwickeln kann.“

via Uni Hohenheim

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