Feinstaub und Ladesäulen für Elektroautos: Beides hat auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Und doch maßen Forscher im Los Angeles County (USA) die Feinstaubbelastung an den Aufladern, um sie mit anderen Standorten zu vergleichen. Das Ergebnis zeigt überraschenden Handlungsbedarf: Die Konzentration feinster Schmutzpartikel in der Luft ist an Ladesäulen bedeutend höher als anderswo.


An Ladesäulen herrscht Feinstaubalarm

Feinstaub gelangt in Lunge und Blutkreislauf

Wer den Verkehr auf Elektro umstellen will, muss dabei viele Faktoren, auch verdeckte, berücksichtigen, um in keine Falle zu tappen. Der Wunsch, unsere Städte vom schädlichen Feinstaub zu befreien ist, ist sehr berechtigt, doch könnten Ladesäulen dieses Ziel behindern. Die feinen Partikel können in die Lunge und in den Blutkreislauf gelangen und dort verschiedene Krankheiten auslösen. In der vorliegenden Studie ging es um Teilchen mit einem Durchmesser von höchstens 2,5 Mikrometern (PM2.5), die ungefähr dreißigmal dünner als ein Menschenhaar sind. Im Bereich um die 50 ausgewählten Ladesäulen mit Direct Current Fast Charging (DCFC) lag ihre Konzentration im Mittel bei 15,2 Mikrogramm je Kubikmeter Luft; die gemessene Menge reichte von 7,3 bis 39,0 Mikrogramm.

Partikel stammen aus Kühlsystem der Verteilerschränke

An Orten ohne Ladesäulen maßen die Forscher Konzentrationen nur zwischen 3,6 und 12,4 Mikrogramm feinste Partikel je Kubikmeter Luft. Das ist ein großer Unterschied, der sich erklären lässt: Höchstwahrscheinlich setzen die Kühlsysteme der Verteilerschränke Staub und andere Partikel frei. Gleichzeit wirbelt das System den erzeugten Feinstaub auf und befördert ihn in die Luft. Die Schränke sind dafür da, den Wechselstrom aus dem Energienetz in Gleichstrom umzuwandeln. Die Kühlung verhindert eine Überhitzung der Anlagen.


Die Veröffentlichung dieser Studiendaten erfolgte im Fachjournal Environment International. Die verantwortlichen Wissenschaftler fordern dazu auf, »auch unbeabsichtigte Emissionen an den DCFC-Stationen in den Blick nehmen. Sauberer Verkehr muss auch saubere Luft für alle bedeuten.«

Quelle: forschung-und-wissen.de 

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