Mit einem preiswerten Präparat lassen sich künftig beispielsweise Flugzeuge vor Vereisung schützen. US-Forscher haben ein Hydrogel entwickelt, das sich wie ein Film über Oberflächen jeder Art legt und die Eisbildung verhindert. Es wirkt bis zu einer Temperatur von minus 31 Grad Celsius und bleibt 65 Minuten lang wirksam. Das reicht allemal fürs Rollen und den Steigflug beim Start. Ein vor wenigen Jahren entwickeltes ähnliches Mittel funktionierte bis zu einer Temperatur von minus 28 Grad, blieb aber nur 20 Minuten wirksam.


Aufwendige Enteisungsprozeduren könnten der Vergangenheit angehören.

Antarktische Fische als Vorbild

Entwickelt hat das Präparat ein Team um Ximin He, Assistenzprofessor für Materialwissenschaften an der der Ingenieurschule der University of California in Los Angeles. Experten der chinesischen Akademie der Wissenschaften unterstützten die Amerikaner. Das Team orientierte sich an der Struktur eines Proteins, das Fische in der Arktis, die also in extrem kaltem Wasser leben, produzieren, um ihren Blutkreislauf in Gang zu halten. Der droht bei tiefen Temperaturen einzufrieren. Das gleiche Protein bilden auch bestimmte Pflanzen und Insekten.

Schutz für Materialien aller Art

Hes Truppe stellte das Hydrogel aus Wasser und Polydimethylsiloxan, ein Polymer auf Siliziumbasis, das unter anderem von der medizintechnischen und Pharmaindustrie verwendet wird. Das Polymer ist wasserunlöslich. Auf Flächen, die dieses Hydrogel schützt, kann sich kein Eiskeim bilden, der Ausgangspunkt ist für eine großflächige Vereisung. Sollte sich doch mal Eis bilden haftet es so schwach an der Schutzschicht, dass der Fahrtwind beim Start des Flugzeugs reicht, um es zu entfernen. Es ist das erste Präparat, das Materialien aller Art schützt: Metalle, Kunststoff, Glas und Keramik. Es könnte also auch Autoscheiben eisfrei halten, für eine bestimmte Zeit jedenfalls.


Die erfolgreichen Versuche fanden vor allem in einem Kältelabor in den USA statt. Die Forscher der chinesischen Akademie der Wissenschaften testeten es auch an einem bitterkalten Tag in Peking.

via UCLA

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