Bereits 2013 stellte Elon Musk seine Vision des Hyperloops als Transportmittel der Zukunft vor. In wenigen Jahren schon sollen Passagiere in nur 30 Minuten von San Francisco nach Los Angeles reisen können. Bei dem Hyperloop handelt es sich um ein völlig neuartiges Transportmittel, das Menschen und Güter in Kapseln auf einem Teppich aus Luft durch gigantische Röhren schießt. Geschwindigkeiten von bis zu 1200 km/h sind dabei locker möglich. Nachdem Elon Musk für seine Vision arge Kritik erntete, steht nun dem Baustart der ersten sieben Kilometer langen Teststrecke nichts mehr im Weg. Die Strecke soll im nächsten Jahr fertig gestellt sein, sodass 2018 schon die ersten Passagiere befördert werden können.


Wie reisen wir in Zukunft?

Immer wieder stellen wir uns die Frage, wie wir in Zukunft reisen werden. Die Entwicklungen der Technologie schreiten rasant voran. Fliegen wir in naher Zukunft bereits mit gigantischen Drohnen durch die Luft? Passiert bei den Hoverboards noch was oder setzen sich autonome Gondeln durch, die auf Wunsch in wenigen Minuten verfügbar sind und uns sicher an das Ziel bringen? Die Visionen einzelner kreativer Köpfe sind durchaus interessant. Spannend bleibt dennoch was sich in Zukunft final durchsetzen wird.


Hyperloop-Konzept im Video

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Hyperloop-Bau beginnt

Hyperloop Transportation Technologies hat jüngst die Baupläne für die erste Hyperloop-Teststrecke im kalifornischen Quay Valley vorgelegt und orientiert sich dabei an den Vorstellungen des Ideen-Urhebers Elon Musk.  Musk gab die Vision und Vorstellungen frei, so dass jedes Unternehmen theoretisch einen eigenen Hyperloop bauen könne. Das Prinzip des Open Source Projekts ist Musk wichtig, denn nur so könne der Fortschritt auch gewahrt werden. In der Folge kommt es schließlich dann auch dazu, dass in Nevada beispielsweise die erste Open Air Hyperloop Teststrecke entsteht. Noch Ende des Jahres sollen auch hier die ersten Highspeed-Tests stattfinden.

Wie funktioniert Hyperloop?

Auf dem ersten Blick ähnelt das Hyperloop-Konzept ein wenig dem Prinzip der klassischen Rohrpost. So verlaufen gigantische Röhren auf massiven Betonstützen. In den Röhren selbst herrscht ein Teilvakuum. Das sorgt schließlich dafür, dass die Transportkapseln nahezu reibungsfrei auf einem Luftpolster bewegt werden können. Eine Transportkapsel soll bis zu 28 Personen fassen können. Da in den Röhren ein Teilvakuum herrscht, ist noch ein kleiner Restanteil an Luft vorhanden. Dieser wird dann mit der Hilfe eines am vorderen Teil der Kapsel angebrachten Kompressors angesaugt. Das ist in dem Konzept-Video recht gut zu sehen. Ein Teil der angesaugten Luft bildet das Luftpolster auf dem die Kapsel schwebt und die restliche Luft wird dann nach hinten abgegeben. Und das war auch schon die ganze Herrlichkeit.

Warum sollte ich mit dem Hyperloop fahren?

Der Hyperloop bringt schon so manch lukrative Vorteile mit sich. So ist zum einen die Geschwindigkeit beachtenswert. Die Kapseln schlagen dabei sogar Flugzeuge. Bei 1225 Stundenkilometern bräuchte man lediglich 30 Minuten um von Köln nach Berlin zu reisen. Auch wenn eine derartige Geschwindigkeit bei bisher bekannten Transportmitteln eine gewisse Gefahr berge, sei der Hyperloop Musk zufolge deutlich sicherer als beispielsweise ein ICE. Ein weiterer Vorteil ist die Nachhaltigkeit und der Schutz der Umwelt. So würden die Röhren die Umwelt bei weitem nicht so beanspruchen wie etwa der Bau einer neuen Autobahn. In der Theorie ist das System immerhin auch wetterunabhängig und soll sogar Erdbeben trotzen. Zuletzt sei auch die Infrastruktur des Hyperloops pro Kilometer deutlich günstiger als bei der Herstellung eines Hochgeschwindigkeitszugs. Im Vergleich dazu nennt das ebenfalls an dem Hyperloop beteiligte Unternehmen HTT folgende Zahlen. Für den Bau eines Highspeed-Zugs, der bis zu 220 Meilen die Stunde schnell fährt, würden pro Meile 82,5 Millionen US-Dollar fällig. Beim Hyperloop beschränken sich die Kosten pro Meile auf immerhin nur 20 Millionen US-Dollar. Vor allem der Punkt, dass die Röhren oberirdisch verbaut werden, bringt eine enorme Ersparnis.

Hyperloop-Teststrecke in Nevada

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Unseren Einschätzungen nach ist das Hyperloop-Konzept durchaus tragbar und sollte nicht nur von Technik-Interessierten verfolgt werden. Auch die Industrie und Politik hierzulande sollte sich mit dieser Thematik einmal auseinandersetzen und vor allem auch am Ball bleiben. Es wird so langsam richtig spannend. Mit der Super-Maglev-Magnetschwebebahn wurde in China bereits ein Hyperloop-Klon erfolgreich getestet. Die Bahn knackte im letzten Jahr den Geschwindigkeitsrekord und fuhr über 600 km/h schnell. Bei dieser Geschwindigkeit kann man immerhin ebenfalls beachtliche 340 Kilometer in 40 Minuten zurück legen.

4 Kommentare

  1. Joseph Bülhoff

    29. September 2018 at 23:29

    Das mit dem Luftpolster aus komprimierter Restluft offenbart den ganzen Unsinn des „Hyperloop“. Warum nicht schlicht Räder? Man braucht sie sowieso, falls mal der Strom ausfällt. Deren Reibungswiderstand wäre auf jeden Fall geringer als der von nur 5% Luft im Tunnel – abgesehen davon, dass sich das Luftpolster niemals gleichmäßig aufbauen ließe, es sei denn, die Abfahrtszeiten der Wagen liegen so weit auseinander, dass sich jeglicher Fahrtwind beruhigt hat. Natürlich ist auch die Magnetschwebetechnik nur als Werbe(=Propaganda)träger eingebaut worden. Es geht vor allem darum, Anleger zu betrügen. Das damit eine notwendige Innovation, nämlich die Vakuumbahn, in Misskredit gebracht wird, kann nur die Autolobby freuen. Tatsächlich wird es auch in 300 Jahren noch Vakuumbahnen geben; und Autos. Die braucht man für die letzten Meter, vor allem wenn das viele sind, es regnet und man hat es eilig.

  2. Joseph Bülhoff

    24. November 2018 at 00:55

    An der Verlegung des schnellen Verkehrs (über 60 Kmh) ins Vakuum führt auf die Dauer kein Weg vorbei, wenn Reiseverkehr und Warentransport weltweit zunehmen sollen. Mit dem Vakuumverkehr sinken Energieverbrauch und Umweltbelastung, während Kapazität und Sicherheit steigen. Vakuumbahnen können die Kapazität von 6-spurigen Autobahnen erreichen bei höchstens halben Kosten.

  3. Joseph Bülhoff

    28. November 2018 at 23:51

    Der Umbau des Schienennetzes auf Vakuumtechnik ist notwendig. Nur bei Ausschaltung des Luftwiderstandes lassen sich Geschwindigkeiten erreichen, die die Transportkapazität der Bahn dem Straßen- und Luftverkehr überlegen macht. Zwar werden für eine Vakuumröhre ca. 2 Tonnen Stahl/Meter benötigt, doch angesichts der Kosten von bis zu 30 Millionen € für einen Kilometer ICE-Trasse sind deren Kosten unerheblich. Ohne überflüssige Magnetschwebe-
    technik sind Vakuumbahnen kostengünstiger als ICE-Strecken und Autobahnen – bei höherer Kapazität. Das liegt z.B. dank Leichtbau und Einspurigkeit an der besseren Beschleunigung, Kurvengängigkeit und Steigfähigkeit. Zudem sind Vakuumbahnen unabhängig vom Wetter und leicht zu automatisieren.

  4. Joseph Bülhoff

    6. Dezember 2018 at 00:04

    Visionen muss man haben. Der Vakuumbahn gehört die Zukunft, wenn die Verkehrssituation erträglich bleiben soll. Ein Netz von Vakuumbahnen wäre der Blutkreislauf eines Landes. Nur im Vakuum kann der Transport von Menschen und Waren wirtschaftlich und umweltverträglich gestaltet werden. Für die Autoindustrie wäre das eine Schlankheitskur, die ihr gut tun würde. Ihr bleiben genügend Transportaufgaben auf den letzten Kilometern und in dünn besiedelten Gebieten.

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