Oberhalb der Ortschaft Leuk in den Schweizer Alpen wurden in den letzten Jahrzehnten riesige Satellitenschüsseln installiert. Diese dienen nicht dem Empfang des Fernsehprogramms, sondern wohl der Abhörung von Satellitenkommunikation. Nähere Details dazu sind allerdings nicht bekannt. Indizien deuten aber darauf hin, dass sie bei verschiedenen Abhör-Affären in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Rolle spielten. Offensichtlich ist aber auch die Lebensdauer dieser Anlagen begrenzt. Sie abzubauen und weg zu transportieren stellt aber einen gewaltigen Aufwand dar. Eine bessere Lösung haben daher nun die Unternehmen Leuk TDC und CKW gefunden. Sie installieren in einer der ausgedienten Schüsseln Solarmodule. Dies bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Zum einen kann das vorhandene Bauwerk sinnvoll weiter genutzt werden. Außerdem lassen sich die Schüsseln mithilfe des bereits vorhandenen Motors immer in Richtung Sonne ausrichten. Der Ertrag ist somit deutlich höher als bei fest installierten Anlagen.


Bild: CKW

Die Umrüstung der ersten Anlage war ein voller Erfolg

Zusätzlich spielt den Initiatoren die enorme Höhe der Anlagen in die Hände. Denn diese befinden sich mehr als 1.000 Meter über dem Meeresspiegel. In diesen Höhen entsteht nur selten Nebel, sodass insbesondere auch im Winter mit einer hohen Sonneneinstrahlung zu rechnen ist. Möglicherweise vom Himmel fallender Schnee bleibt an den abfallenden Seiten der Schüssel zudem nicht haften. Außerdem ist die benötigte Infrastruktur in Form von Straßen und Stromleitungen bereits vorhanden. Eine erste umgerüstete Satellitenschüssel wurde bereits in Betrieb genommen. Jährlich sollen auf diese Weise 110.000 kWh Ökostrom produziert werden. Das Projekt war zudem so erfolgreich, dass bereits die Umrüstung einer weiteren Anlage geplant wurde und im kommenden Jahr beginnen soll. Genutzt werden soll der so gewonnene Solarstrom dann, um die Rechenzentren des Unternehmens Leuk TDC nachhaltig mit der benötigten Energie zu versorgen. Dieses Thema besitzt eine gewisse Aktualität.

Die Idee: Vorhandene Infrastruktur weiter nutzen

Denn die zunehmende Digitalisierung lässt die Nachfrage nach Rechenzentren immer weiter ansteigen – und rückt deren Klimaemissionen in den Blickpunkt. Die Europäische Union denkt deshalb sogar darüber nach, noch weiter in die Höhe zu steigen und die Anlagen direkt im Weltall zu installieren. Dort sollen sie dann ebenfalls mit Solarstrom betrieben werden und die Daten per Laserkommunikation auf die Erde übermitteln. Während es sich hierbei aber noch um Zukunftsmusik handelt, wurde die Umrüstung der Satellitenschüsseln in der Schweiz bereits erfolgreich realisiert. Grundsätzlich erfreut sich die Idee, bereits vorhandene Infrastruktur für die Installation von Solaranlagen zu nutzen, weltweit einer immer größeren Beliebtheit. In Japan etwa werden schwimmende Solarmodule auf Trinkwasserreservoirs installiert. Hierzulande werden zudem verstärkt ehemalige Kohle-Tagebauten und Kohlekraftwerke für die Umrüstung genutzt.


Via: CKW

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