Die Strategie von Tesla war von Anfang an klar: Zunächst wurden teure Elektroautos mit hohen Preisen und guten Margen angeboten. Später folgte dann mit dem Model 3 der Einstieg in den Massenmarkt. Auch hier handelt es sich aber um einen Mittelklassewagen. Im unteren Preissegment ist der Autobauer bisher hingegen nicht aktiv. Selbiges gilt auch für die meisten deutschen Autobauer. Volkswagen etwa hat die Produktion des preisgünstigen e-Up eingestellt. Der als Nachfolger geplante ID.2 ist aber noch gar nicht verfügbar – und soll nun wohl auch deutlich mehr kosten als die ursprünglich kommunizierten 20.000 Euro. Für preisgünstige Elektroautos müssen deutsche Käufer daher auf ausländische Hersteller zurückgreifen – und werden etwa beim Dacia Spring fündig. Die japanischen Autobauer Nissan und Mitsubishi zeigen nun auf ihrem Heimatmarkt, dass es auch anders geht. Dort bieten sie Elektroautos – nach Abzug der staatlichen Prämien – für umgerechnet rund 12.000 Euro an.


Bild: Tokumeigakarinoaoshima, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Kleine Kei-Cars werden in Japan millionenfach verkauft

Konkret handelt es sich um die Modelle Nissan Sakura und Mitsubishi ek X. Beide wurden als sogenannte Kei-Cars konstruiert. Hierbei handelt es sich um eine vor allem in Japan beliebte Fahrzeugklasse. In Deutschland würde man vermutlich von kleinen Stadtautos sprechen. Jedenfalls zeichnen sich die Fahrzeuge durch ihre Kompaktheit sowie den Verzicht auf eine übermäßige Motorisierung und nicht unbedingt benötigten Luxus aus. Dafür sind sie aber eben auch entsprechend preiswert. In Japan sind inzwischen einunddreißig Millionen Kei-Cars unterwegs. Sie erfreuen sich nicht nur bei Privatleuten großer Beliebtheit, sondern auch bei vielen Kleinunternehmen. Bisher allerdings gibt es sie beinahe ausschließlich mit Verbrennungsmotor oder als Hybrid. Dies soll sich nun aber ändern. Die Ingenieure beider Unternehmen haben daher radikal geschaut, wo Kosten eingespart werden können, ohne dass dies die Sicherheit beeinträchtigt. Im Fokus stand dabei vor allem die Batterie.

Die Reichweite ist naturgemäß eher begrenzt

Kosten wurden hier nicht zuletzt durch eine Leistungsreduzierung eingespart. So wurde beim Nissan Sakura die Batterietechnik aus dem bereits weltweit erfolgreichen Nissan Leaf übernommen. Die Kapazität des Akkus wurde aber drastisch auf zwanzig Kilowattstunden reduziert. In der Stadt soll dies für eine Reichweite von 180 Kilometern reichen. Die Fahrzeuge wurden zudem extra leicht konstruiert. So wiegt der Sakura lediglich etwas mehr als eine Tonne. Dies erhöht zum einen die Reichweite, vereinfacht aber im Stadtverkehr auch die Beschleunigung. Mit den beiden neuen und preisgünstigen Modellen wollen sich die japanischen Autobauer der chinesischen Konkurrenz erwehren. Denn in China sind Einstiegsautos mit Elektromotor bereits ein Verkaufsschlager. Nun hat unter anderem das chinesische Unternehmen BYD den Markteinstieg in Japan angekündigt. Ein Problem gilt es aber für alle E-Autobauer dort noch zu lösen: Aktuell ist die Zahl der Ladestationen in Japan noch deutlich zu niedrig.


Via: Handelsblatt

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