Drohnen sind mittlerweile ein recht spannendes Thema, da das Einsatzspektrum auch ziemlich vielseitig ist. Die teilweise sogar autonom fliegenden Objekte unterstützen bei Rettungseinsätzen, liefern Pakete aus, reinigen die Weltmeere, pflanzen Bäume und vieles mehr. Studenten der Technischen Universität Eindhoven wollen Drohnen ebenfalls als nützliches Helferlein einsetzen, konkret allerdings in einem Café und zwar als fliegende Kellner. Ausgestattet mit einem Greifarm, können die Drohnen Gläser, Tassen und Becher transportieren und punktgenau auf dem Gäste-Tisch abstellen.


Fliegende Kellner: Pilotprojekte sollen Berührungsängste nehmen

Um ein wenig die Medienaufmerksamkeit auf sich zu lenken, teasern die Studenten, dass nun bald das erste Drohnen-Café in den Niederlanden eröffnen wird. Vom rein technischen her, kam diesen allerdings ein japanisches Restaurant in London schon drei Jahre zuvor. So wird hier seit geraumer Zeit bereits ein fliegender Kellner namens „iTray“ eingesetzt. Anfangs wurde der Quadrocopter noch von einem menschlichen Angestellten über ein iPad angesteuert. Das könnte sich mithilfe der Weiterentwicklungen jedoch schon erledigt haben. Wie das Ganze heute aussieht, zeigen die Studenten aus den Niederlanden. Das Drohnen-Café war zunächst drei Tage lang geöffnet und lockte so manch neugierige Besucher an. Blue Jay wurde der fliegende Kellner getauft, der insgesamt vier verschiedene Getränke transportieren kann. Die Drohnen sind mit Kamerasensoren ausgestattet, die unter anderem Gesten der Gäste erfassen und auswerten können. So gibt ein Gast per Fingerzeig an, dass er eine Bestellung aufgeben möchte. Die Service-Drohne begibt sich auf den Weg um die Bestellung entgegenzunehmen und übermittelt die Daten dann an eine weitere Drohne, die umgehend den Auftrag erfüllt und das Getränk ausliefert. Ein Blue Jay Prototyp kostet knapp 2000 Euro. Insgesamt forschten 18 Studenten neun Monate lang an der kleinen Drohnen-Evolution.


Von fliegenden Robotern bedient zu werden, dürfte bei vielen Menschen ein beklemmendes Gefühl auslösen. Die Forscher wollen hier jedoch den Berührungsängsten nach und nach entgegenwirken und zeigen, welche Vorteile eine Drohnen-Bedienung so mit sich bringen könnte. Drohnen können auch im Indoor-Bereich eine nützliche Rolle spielen und die Menschen unterstützen. Tessie Hartjes, die Leiterin des Projektteams, nennt auch Vorteile im Bereich der Medikamenten-Zustellung oder beim Brand- und Einbruchsschutz.

Die Forscher sehen Blue Jay als einen intelligenten Vogel an, der sich in einer komplexen sozialen Umgebung wohlfühlt und bestens integriert ist. Mit den Weiterentwicklungen der Propeller-Technologie und dem Zuwachs an Akkuleistung können auch Drohnen für Innenräume in Zukunft stets fit gemacht werden und unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

Eines Tages wird es sich den Forschern nach nicht mehr gefährlich anfühlen, wenn eine Drohne im Haus herumfliegt. Es wird als sehr wahrscheinlich angenommen, dass domestizierte Drohnen in Zukunft als Teil der Gesellschaft akzeptiert werden. Zu der rechtlichen Einordnung von Drohnen im Einsatz als fliegende Kellner, haben wir in einem gesonderten Beitrag bereits informiert.

Blue Jay Drohnen-Kellner im Video

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Kellner-Drohne von Infinium Robotics

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2 Kommentare

  1. Matthias Mann

    28. April 2016 at 19:01

    Ist das nicht übertrieben? Was nur mache ich, wenn mit der Bestellung was nicht stimmt? Ne SMS an den Thresen schicken? Nein danke, da bevorzuge ich es von einem Menschen bedient zu werden.

  2. Ralf

    29. April 2016 at 09:36

    Die Geräuschkulisse lässt sich mit ausrechend lauter Musik ja noch überspielen, der Wind allerdings dürfte so manche Frisur durcheinander bringen 🙂
    Die wichtigste Frage: schaft der auch ein Pitcher Bier?

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