Auf KI-Texte und KI-Bilder folgen jetzt rasant die KI-Audios: Die computergenerierten Stimmen fanden sich bislang hauptsächlich in Youtube-Videos oder als Vorlesefunktion auf Webseiten. Häufig klingen sie hölzern, sind aber gut verständlich und somit ein taugliches Werkzeug, Geschriebenes schnell und effizient hörbar zu machen. Nun erobert die KI zusätzlich den Hörbuchmarkt.


Wer hat schon ein Hörbuch mit KI-Stimme angehört?

Vorlesefunktion befindet sich in Beta-Phase

Seit einiger Zeit besteht für Autoren auf Audible die Möglichkeit, eine KI-Lesestimme für ihre Werke auszuwählen. Das Projekt befindet sich in der Beta-Phase, ist also noch nicht voll ausgereift, hat aber schon den ersten Probeabschnitt überschritten. Mittlerweile finden sich ungefähr 40.000 von der Computerstimme eingesprochene Hörbücher auf der Plattform, angeblich in annehmbarer Qualität.

Was jedoch wirklich annehmbar ist, darüber bestimmen die Hörer und somit die Kunden. KIs lesen zwar deutlich verständlich, ihnen gelingt es aber normalerweise nicht, emotionale Nuancen in ihre Performance mit einzubringen. Wer hochwertige Hörbücher von professionellen Sprechern gewohnt ist, wird den Unterschied sofort merken. Verbesserungen sind in dieser Hinsicht noch zu erwarten, das System ist schließlich nicht voll ausgereift. Wie nah jedoch eine Computerstimme an einen ausgebildeten und erfahrenen menschlichen Sprecher herankommen kann, das wissen wir bis dato nicht.


Autoren und kleine Verlage drängen auf den Hörbuchmarkt

Die KI-Funktion eröffnet Indie-Autoren und kleinen Verlagen die Möglichkeit, ihre Bücher ohne hohe Sprecher-Honorare und aufwändige technische Bearbeitung zu vertonen. Die Umwandlung soll in manchen Fällen weniger als eine Stunde dauern, die Nutzung des Tools ist kostenlos. Die Audible-Nutzer monieren derzeit, dass es keine Filterfunktion für KI-Werke gibt, es gilt also, vor dem Hörbuch-Kauf genau hinzusehen.

Bislang stellt der neue Trend keine Bedrohung für Profi-Sprecher dar, doch wenn sich die Computerstimmen weiter verbessern, geraten ihre Arbeitsplätze in Gefahr. Und diejenigen Autoren, die heute noch fleißig ihre Werke mit KI vertonen, könnten im Anschluss selbst durch romanschreibende Algorithmen ersetzt werden.

Quelle: winfuture.de

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