Deutschland liegt mit seiner Recyclingquote knapp unter 16 Prozent, vor allem im Bereich Technik und Elektronik ist noch viel Luft nach oben. Im Gegenzug werden immer mehr Gebrauchsgegenstände elektronisch aufgerüstet – und die Elektroschrottberge türmen sich. Ein umweltschonender Ansatz wäre es, die Lebenszyklen der einzelnen Technikteile zu erhöhen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, kompostierbares Material ins Spiel zu bringen: Karlsruher Forscher zeigen nun, dass dies keine Utopie bleiben muss!


Kompostierbare Displays sind in Reichweite

Die Kompostierbarkeit wurde unabhängig bestätigt

Die Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelten ein vollständig biologisch abbaubares Display, das sich mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken lässt. Die Kompostierbarkeit wurde bereits durch ein unabhängiges Institut bestätigt. Damit ließe sich der Elektroschrott auf elegante Art minimieren und teilweise sogar ganz unterbinden. Die zugehörige Veröffentlichung befindet sich im Journal of Materials Chemistry, dort steht zu lesen, dass die Forscher den elektrochromen Effekt nutzen. Wird das organische Material unter Spannung gesetzt, verändert sich die Lichtaufnahme und damit auch die Farbe.

Die Produktion erfolgt kostengünstig industriell

Der Aufbau eines organischen Displays gestaltet sich sehr viel schlichter als bei handelsüblichen Bildschirmen. Nur deshalb ist es möglich, das Bauteil per Tintenstrahldruck herzustellen. Die Produktion kann über diese Schiene industriell erfolgen, und das zu geringen Kosten mit hoher Materialeffizienz. Zudem benötigen die elektrochromen Funktionen weniger Strom als vergleichbare reguläre Displays. Alles in allem scheint es sich um ein rundes Projekt zu handeln, das nachhaltig und erschwinglich ist.


Denkbar ist ein Einsatz im Medizin- und Lebensmittelbereich

Für besonders komplizierte Darstellungen sind die kompostierbaren Bildschirme allerdings nicht gedacht. Die Forscher stellen sich einen Einsatz im Lebensmittelbereich und der Medizin vor, dort, wo es um maximale Hygiene geht. Denkbar wären die Displays zum Beispiel als Sensoren zur Qualitätsüberwachung. Die Bauteile können nach ihrer Verwendung entsorgt werden, eine aufwändige Reinigung ist dann nicht mehr nötig.

Quelle: forschung-und-wissen.de

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