Gemischte Kunststoffabfälle lassen sich nicht recyceln, sie werden verbrannt. Damit wollen der Ludwigshafener Chemieriese BASF, das norwegische Unternehmen Quantafuel und der Abfallspezialist Remondis Schluss machen. Gemeinsam wollen sie in eine Anlage investieren, die jährlich 250.000 Tonnen Kunststoff in ein Pyrolyseöl umwandelt, mit dem BASF fossile Rohstoffe ersetzen will. Damit schließt sich der Kreis. Ausgangsmaterialien der meisten Kunststoffarten sind Erdgas und Erdöl.


Recyclingquote liegt weltweit bei zehn Prozent

Die Technik hat Quantafuel entwickelt. Das Unternehmen nimmt derzeit die erste kommerzielle Anlage im dänischen Skive in Betrieb. Sie ist für 20.000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr ausgelegt. Das Pyrolyseöl wird per Schiff zur BASF transportiert. „Wir müssen uns bewusst werden, dass die Eigenschaften, die Kunststoffe zu großartigen Produkten machen, sie auch zu einer großen Bedrohung für die Umwelt machen“, sagt Kjetil Bøhn, CEO von Quantafuel. Allein in Europa fallen jährlich 20 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Weniger als ein Drittel davon wird laut Europaparlament recycelt, der Rest verbrannt. Weltweit sind es nur zehn Prozent. Ziel in Europa ist es, eine Quote von 55 Prozent zu erreichen.


Das chemische Recycling, das Quantafuel entwickelt hat, könnte einen großen Beitrag leisten, vor allem, weil bei diesem Verfahren wertvolle Rohstoffe entstehen, aus denen beispielsweise erneut Kunststoffprodukte oder Chemikalien hergestellt werden können. 

Entscheidend ist die Reinigung des Pyrolysegases

Das Verfahren der Norweger umfasst mehrere Schritte. Zunächst wird der Kunststoffmüll geshreddert und in einen Reaktor gefüllt. Unter Luftabschluss wird der Abfall erhitzt. Dadurch zerbrachen die langkettigen Moleküle. Es entsteht ein heißes Gas, in dem sich zahlreiche Fremdatome befinden. Zunächst wird die Asche entfernt. Im zweiten Schritt Das Gas zu reinigen ist der entscheidende Beitrag der Norweger. Die Asche, die sich bei dem Prozess gebildet hat, wird dabei entfernt, ebenso Schadstoffe wie Chlor, das aus Polyninychlorid (PVC) stammt, teilweise mit Hilfe von Katalysatoren. Zum Schluss wird der Reaktor abgekühlt, sodass das Gas kondensiert und zum begehrten Pyrolyseöl wird. 

 

via BASF

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