Im Kusnezker Becken in Sibirien hat es in den letzten Tagen geschneit. Dies alleine wäre allerdings noch keine Meldung wert. Doch in den sozialen Netzwerken posten die Einwohner fleißig Bilder eines ungewöhnlichen Phänomens: Der Schnee ist nämlich nicht wie gewohnt weiß, sondern schwarz. Viele Nutzer reagierten darauf mit großem Erstaunen. Einer fragte sogar: „Sieht so der Schnee in der Hölle aus?“ Diese Frage lässt sich natürlich nicht beantworten. Zumindest haben Umweltschützer nun aber erklärt, wie es zu der ungewohnten Färbung kommt. Dahinter steckt kein Naturschauspiel, sondern es handelt sich um die Folgen krasser Luftverschmutzung. Der beinahe überall vorhandene Kohlestaub wird von den ursprünglich weißen Flocken aufgenommen und so für alle sichtbar. Kohle, Industrie und Autos gelten als Verursacher Diese Erklärung klingt durchaus überzeugend. Immerhin wird in der Region viel Kohle im Tagebau abgebaut und dann auf offene Güterwaggons verladen. Auch zahlreiche Unternehmen der Schwerindustrie haben sich in der Region angesiedelt und tragen ebenfalls zu der immer stärker werdenden Luftverschmutzung bei. Lokale Reporter vermuten zudem, dass bei einer der Fabriken schlicht ein Filter ausgefallen sein könnte. Alleine bei der Industrie wollen viele Umweltschützer die Schuld aber auch nicht suchen. Sie verweisen daher darauf, dass auch der starke Verkehr eine Rolle in Sachen Schmutzpartikel in der Luft spielt. Letztlich war es also ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, das für die ungewöhnliche Färbung des Schnees und die damit verbundene Aufmerksamkeit gesorgt hat. #Russia is a country of outstanding natural beauty and diversity. But the sheer lack of environmental regulations is a devastating effect for residents in #Kuzbass, where last night there was BLACK SNOW. pic.twitter.com/zMiEWBJbnh — Khodorkovsky Center (@mbk_center) 14. Februar 2019 Auch Schwermetalle sind in der Luft vorhanden Letztlich dürfte der schwarze Schnee aber vergleichsweise fix wieder verschwinden. Denn weil er aufgrund seiner Farbe weniger Sonnenstrahlen reflektiert, schmilzt er auch schneller. Die zugrunde liegende Problematik bleibt aber bestehen: Die Einwohner werden auch weiterhin unter dem Kohlestaub in der Luft zu Leiden haben. Verschiedene Studien in der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung dadurch stark verringert. Hinzu kommt: Den Angaben der Umweltschützer zufolge ist die Luft im Kusnezker Becken zudem auch mit zahlreichen Schwermetallen belastet. Diese stammen aus den Industriefabriken der Region. Viele Einwohner wollen diesen Zustand nun nicht länger hinnehmen und haben für strengere Umweltschutzauflagen protestiert. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter