Der legendäre Hoover-Damm wurde von mehr als 21.000 Arbeitskräften errichtet. Gedacht war das Projekt zur Bekämpfung der damals herrschenden Weltwirtschaftskrise. Außerdem sollte es helfen, die Wiederwahl des namensgebenden US-Präsidenten Herbert C. Hoover zu sichern. Dieser Plan schlug fehl: Hoover verlor die Wahl gegen Franklin D. Roosevelt. Der durch den Hoover-Damm aufgestaute Lake Mead ist allerdings bis heute der größte künstliche See der USA. Der gewaltige Stausee versorgt sieben US-Bundesstaaten und einen Teil von Mexiko über das gesamte Jahr mit wertvollem Frischwasser. Außerdem wird die landwirtschaftliche Nutzung von vier bis fünf Millionen Hektar Land ermöglicht. Doch in den letzten Jahren ist der Pegel des Stausees immer weiter gefallen. So liegt der maximale Pegelstand bei 372 Metern. Im Jahr 2000 erreichte der Pegelstand allerdings schon nur noch 341 Meter. Verglichen mit heute war dies allerdings noch ein guter Wert: Aktuell liegt der Pegel bei nur noch 317 Metern.


Foto: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], vom Wikimedia Commons

Normalerweise stammt das Wasser von der Schneeschmelze

Damit wurde der niedrigste Wert seit 1937 erreicht. Damals allerdings wurde der See auch erst befüllt. Der niedrige Pegelstand führt zu teilweise kuriosen Konsequenzen. So wird der See normalerweise auch touristisch genutzt. Inzwischen befinden sich die meisten Anlegestellen und Slipanlagen für Schiffe allerdings auf dem Trockenen. Diese einfach ein Stück nach vorne zu versetzen, ist auch keine dauerhafte Lösung. Denn die aktuelle Dürre hält bereits seit rund zwanzig Jahren an. Experten gehen zudem davon aus, dass die Pegel auch in den nächsten Jahren weiter sinken werden. In normalen Zeiten wird der See nur zu zehn Prozent aus lokalen Quellen wie Regenfällen oder Grundwasser gespeist. Der Großteil des Frischwasser stammt hingegen aus der Schneeschmelze in den Rocky Mountains. Diese fällt aber nicht mehr so ergiebig aus wie in der Vergangenheit. Hinzu kommt eine stärkere Verdunstung durch die steigenden Temperaturen. All dies führt zu den immer niedrigeren Pegelständen.

Auch die Trinkwasserversorgung ist gefährdet

Zu sehen ist dies auch auf Satellitenbildern aus dem Weltall. Dort ist zu sehen, dass ganze Nebenarme inzwischen ausgetrocknet sind. Zudem bedeckt das Wasser deutlich weniger Fläche als noch vor zwanzig Jahren. Tatsächlich ist der Stausee aktuell nur noch zu 27 Prozent gefüllt. Betroffen davon wäre neben der Landwirtschaft auch die Trinkwasserversorgung in der Region sowie die Stromproduktion. Denn der Staudamm wird auch genutzt, um Ökostrom zu generieren. Mit schneller Besserung wird aktuell nicht gerechnet. Das zuständige U.S. Bureau of Reclamation hat daher die betroffenen Bundesstaaten aufgefordert, den Wasserverbrauch innerhalb der nächsten achtzehn Monate massiv zu reduzieren. Erste Erfahrungen damit haben die betroffenen Regionen bereits gesammelt. So sind 74 Prozent der Flächen in den westlichen US-Bundesstaaten schon länger von Trockenheit betroffen. Unter anderem in Kalifornien wurden daher strenge Regeln gegen Wasserverschwendung erlassen.


Via: Der Spiegel

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