Welchen Beitrag liefern Luxushersteller zur Nachhaltigkeit? Denkt man an Luxusgüter, dann kommen einem unweigerlich Bilder von protzigen Autos, funkelnden Uhren und dekadenten Magnumflaschen in den Kopf. Doch ist das wirklich alles oder steckt hinter dem Begriff Luxus auch noch mehr? Firmen wie Cartier, Louis Vuitton, Ferrari, Rolex und Moët & Chandon prägen teilweise schon seit Jahrhunderten das Bild der Luxusgüterindustrie und sind einschlägige Namen, wenn es um luxuriöse Produkte geht. Das scheinbare Erfolgsrezept: kunstvoll geschwungene Linien, erlesenste Materialien und bedingungslose Perfektion. So wird aus einem kleinen Pariser Sattler fast über Nacht der Modegigant Hermès. Luxus und Umweltschutz Doch was ist eigentlich Luxus und was macht diesen aus? Im Duden wird „Luxus“ als „kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o. Ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht, verschwenderische Fülle“ beschrieben. Dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass wir Luxusgüter nicht brauchen. Und dennoch boomt die Luxusindustrie wie nie zuvor. Der Luxuskonzern LVMH erzielte 2019 einen Jahresumsatz von 59,67 Milliarden Euro – Handtaschen, Uhren und Champagner sei Dank. Könnte man in Zeiten von sozialer Ungerechtigkeit und einem wachsenden Bewusstsein für den Umweltschutz nicht gerade von solchen Konzernen erwarten, wenn nicht sogar verlangen, sich für den Umweltschutz zu engagieren? Das darf und sollte man sogar. Was viele mit Sicherheit erstaunt: Viele Luxusmarken engagieren sich bereits. Wie nachhaltig sind die Luxushersteller Rolex und Cartier? Rolex, die Gallionsfigur der Schweizer Uhrenindustrie, macht es vor. Gründer Hans Wilsdorf wandelte seine Firma bereits 1945 in eine Stiftung um, die Gewinnanteile zur Förderung von „Wissen und Wohl der Menschheit“ einsetzt. Deshalb unterstützt Rolex bis heute diverse Sportevents, Musikfestivals, honoriert ideenreiche Unternehmer mit stattlichen Summen und fördert wissenschaftliche Expeditionen. So belohnte das Schweizer Unternehmen unter anderem den aus Uganda stammenden Brian Gitta, der einen Malaria-Schnelltest ohne Blutprobe entwickelte. Die 26-jährige Kanadierin Miranda Wang entwickelte eine Methode des Plastik-Recyclings, um auf diese Weise die Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Auch sie wurde von Rolex für ihre Arbeit ausgezeichnet. Wenn Sie also bereits mit dem Gedanken spielen, sich eine Uhr der Marke Rolex zuzulegen, dann fragen Sie sich jetzt vermutlich, was nun noch dagegen sprechen könnte. Im Bereich des sozialen Engagements lässt Rolex jedenfalls keine Zweifel aufkommen. Zudem sind die Modelle der Schweizer Marke besonders wertstabil. Sammler zahlen zum Beispiel selbst für gebrauchte Modelle der Submariner horrende Summen. Beim Kauf einer Rolex Uhr investieren Sie Ihr Geld clever, unterstützen die philanthropische Arbeit der Stiftung und erhalten selbstredend eine Armbanduhr der Extraklasse, die Sie Ihr Leben lang begleiten wird. Auch andere Branchengrößen wie Cartier engagieren sich für den Umweltschutz. Da der Schmuckhersteller zumeist Gold und Juwelen für die Herstellung und Veredelung seiner Produkte verwendet, setzt sich das Unternehmen in diesem Bereich für eine saubere und ethisch vertretbare Produktionskette ein. So umfasst die Geschäftsethik von Cartier unter anderem eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Kinder- und Zwangsarbeit in allen Bereichen, eine besondere Wachsamkeit in Bezug auf die Herkunft der Rohstoffe sowie die Reduktion toxischer Stoffe im Herstellungsprozess. Trend Umweltschutz: Die Luxusbranche wird grün Natürlich sind nicht nur Rolex und Cartier in Sachen Umweltschutz und Philanthropie aktiv. Innerhalb der Luxusbranche engagieren sich immer mehr Unternehmen für den Erhalt der Umwelt. So gilt IWC als Vorreiter der Luxusuhrenhersteller in Bezug auf Nachhaltigkeit, Uhren-Gigant Breitling arbeitet mit dem Unternehmen Outerknown zusammen, das Plastik aus dem Meer zu Textil verarbeitet, und der Modehersteller Valentino gibt sich bezüglich der verwendeten Chemikalien transparent, um in Zukunft immer umweltfreundlicher zu werden. Sie sehen also, dass man Luxusgüter nicht gleich von Beginn an verteufeln und alle Hersteller in eine Schublade stecken muss. Hinter vielen Unternehmen der Luxusbranche steckt deutlich mehr, als der erste Eindruck vermuten lässt. Daher sollte man sich vor dem Kauf von Luxusprodukten, wie im Grunde bei allen Konsumgütern, über den jeweiligen Anbieter und dessen Ethik informieren. Selbstverständlich gibt es noch reichlich Potenzial und klar ist auch, dass viele Luxushersteller ihre Geschäftspraktiken noch überdenken sollten. Doch immerhin zeigt sich ein Trend zur steigenden Transparenz und Nachhaltigkeit. Recycling mal anders: Luxusgüter aus zweiter Hand Sie müssen aber keinesfalls auf Luxus verzichten. Im Gegenteil, Sie können Luxusgüter heutzutage deutlich besser und einfacher recyceln. Es gibt bereits zahlreiche Online-Shops, über die Second-Hand Kleidung von Luxuslabels den Besitzer wechselt. Und auch in der Uhrenbranche zeigt sich ein ähnlicher Trend. Das Zauberwort heißt dort „certified pre-owned“ und ist in der Welt der Luxusuhren ein mittlerweile sehr geläufiger Begriff. Denn immer mehr Leute setzen auf den Kauf zertifizierter, gebrauchter Luxusuhren und schenken den ausgedienten Luxusgütern anderer auf diese Weise ein neues Leben, ohne dabei Abstriche machen zu müssen. Durch den vorherrschenden Qualitätsanspruch in der Luxusbranche sparen Sie so Geld, haben einen hervorragende Armbanduhr, einen schicken Armreif oder die lang ersehnte Handtasche eines renommierten Herstellers und helfen dabei gleichzeitig, die Welt zu retten. Entscheiden Sie sich für gebrauchte Luxusgüter, bleiben diese im Umlauf und müssen nicht weggeschmissen und neu produziert werden. Ganz gleich, wie alt der gewünschte Luxusgegenstand eigentlich ist. So können Sie Luxusgüter mit reinem Gewissen tragen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter