Das deutsche Batteriengesetz ist eindeutig formuliert: Hersteller sind demnach verpflichtet, defekte oder leere Batterien kostenfrei zurückzunehmen und zu entsorgen. Dies kann entweder in Eigenregie geschehen oder es wird ein darauf spezialisiertes Unternehmen beauftragt. Diese Pflicht gilt für alle Hersteller von Elektroprodukten mit Batterie – und somit auch für die Produzenten von Elektroautos. So simpel diese Regelung auch klingt, scheint es bei der Umsetzung doch manchmal Probleme zu geben. Darauf deutet zumindest ein Bericht des Autobauers Tesla an die US-Börsenaufsicht SEC hin. Demnach verhängte das Umweltbundesamt eine Strafe in Höhe von zwölf Millionen Euro gegen das Unternehmen. Der Grund: Verstöße gegen die Vorschriften des deutschen Batteriengesetzes. Tesla allerdings ist damit nicht einverstanden und legte Einspruch gegen das Bußgeld ein.


Bild: Tesla

Es geht um Probleme bei den „administrativen Verpflichtungen“

Somit handelt es sich aktuell noch um ein schwebendes Verfahren. Dies hat zur Folge, dass sich beide Parteien nicht zu Details der Auseinandersetzung äußern möchten. Allerdings betont der Autobauer, dass man selbstverständlich die Akkupacks aus den hierzulande verkauften Autos zurücknehme. Die Strafe beziehe sich vielmehr auf „administrative Verpflichtungen“. Diese etwas vage Beschreibung könnte bedeuten, dass es sich um Form- und Dokumentationsfehler handelt. Grundsätzlich dürfte Tesla die Strafe allerdings ohne größere Probleme zahlen können. Denn alleine im dritten Quartal dieses Jahres vermeldete der Elektroautopionier einen Gewinn in Höhe von 331 Millionen Dollar. Folgerichtig heißt es auch in der Mitteilung an die Börsenaufsicht: „Es ist nicht zu erwarten, dass es unser Geschäft wesentlich negativ beeinträchtigen wird“.

In Grünheide sollen auch alte Batterien recycelt werden

Grundsätzlich dürfte die dahinter stehende Problematik allerdings in den nächsten Jahren vermehrt auftreten. Denn bisher werden deutlich mehr neue Elektroautos verkauft als verschrottet. Somit steigt die Zahl der genutzten Batterien kontinuierlich an, während das Recycling noch keine große Rolle spielt. Dies dürfte sich aber schon in wenigen Jahren ändern. Tesla baut daher aktuell unter anderem in Deutschland entsprechende Expertise auf. So sollen in der neuen Gigafactory in Grünheide bei Berlin nicht nur Batterien für die Neuwagen produziert werden, sondern es wird auch eine Recycling-Linie entstehen. Bei Batterien, die lediglich in die Jahre gekommen sind, aber grundsätzlich noch funktionieren, ist dies vergleichsweise einfach. Probleme gibt es allerdings noch bei Akkus, die durch Unfälle oder ähnliche Fremdeinwirkungen beschädigt wurden.


Via: WAMS

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