Dieses Projekt ist keine Utopie, kein irreales Gedankenspiel: Der »Turm der 99 Inseln« stammt aus der Feder eines echten Architektenteams namens Sou Fujimoto Architects; er hatte in einem chinesischen Ideenwettbewerb die Nase vorn. Im »New City Landmark« ging es darum, den Turm des 21. Jahrhunderts zu kreieren und ihm eine besondere Bedeutung zu geben. Das märchenhafte Design möchte uns etwas sagen.


Foto: © Sou Fujimoto Architects

Das Gebäude soll so bekannt werden wie der Eiffelturm

Obwohl dieser Turm förmlich zu schweben scheint, allein getragen vom fließenden Wasser, besteht er doch aus sehr soliden, harten Baustoffen. Die Architekten sehen in dem Gebäude ein Symbol für die »Zukunft der Gesellschaften in einem Zeitalter der Vielfalt«. Türme hatten schon immer etwas Bedeutungsvolles: In alten Zeiten galten sie als wehrhafte Bollwerke, danach als Mittel zur Fernkommunikation und natürlich als Orte zum Leben und Arbeiten in dichtbesiedelten Städten. Die Bauwerke sagen viel über die Menschen einer Epoche aus, über ihre Zivilisation und Lebenseinstellung. Der »Turm der 99 Inseln« möchte sich auf einer neuen Stufe in die Geschichte einreihen – und soll möglichst so bekannt werden wie der Eiffelturm in Paris.

Shenzhen gönnt sich ein Wahrzeichen der Extraklasse

Die Sonderwirtschaftszone Shenzhen verbindet Hongkong mit dem chinesischen Festland. Bekannt ist die Stadt vor allem für ihre moderne Gebäude und die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Jetzt gönnt sich dieser Ort noch ein Wahrzeichen der Extraklasse, denn der Turm soll in der Bucht von Shenzhen aus Kevlar und Stahl Gestalt annehmen. So hart und rau die Materialien, so filigran das Ergebnis: Ein erstaunliches Paradoxon, das sich nur durch genaues Studium des Aufbaus auflösen lässt. Das 268 Meter hohe Bauwerk besitzt einen zentralen Kern und einen äußeren Ring. Die umliegenden Inseln sind zum größten Teil zwischen Kern und Ring gehängt, einige von ihnen besitzen eigene senkrechte Stützen. Je nach Wetter und Lichteinfall variiert das Aussehen, im Dunkeln beginnt die Konstruktion, mitsamt dem umfließenden Wasser, zu leuchten.


Foto: © Sou Fujimoto Architects

Die obere Etage wird vermutlich bald schon zu einem touristischen Ausflugsziel, denn dort befindet sich eine Aussichtsplattform mit viel Platz für Ausstellungen und Gastronomie. Wer hat Lust, mal vorbeizuschauen?

Quelle: stern.de

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