In den großen Weinanbaugebieten Europas werden jedes Jahr Millionen an fruchtigen Weintrauben geerntet. Der Rest der Pflanze kann allerdings momentan nicht genutzt werden. Im Gegenteil: Der Rest der Reben wird herausgerissen und muss dann entsorgt werden. Das Düsseldorfer Unternehmen Entrade hat nun allerdings eine Lösung entwickelt, um diese großen Mengen an Holz, sinnvoll und umweltfreundlich zur Energiegewinnung zu nutzen. Dabei werden die Holzabfälle zunächst verkleinert und zu Pellets gepresst. Diese könnten dann verfeuert werden und so eine Pelletheizung betreiben. Die Firma geht aber noch einen Schritt weiter: In einem speziell entwickelten Kraftwerk werden die Pellets in Gas verwandelt und dienen dann der Energieproduktion.


Rebstöcke dienen als Ergänzung zu klassischen Holzabfällen

Dieses Minikraftwerk trägt dabei den Namen E3 und wurde als Alternative zu Dieselgeneratoren entwickelt. Bei Temperaturen von bis zu 1200 Grad werden die kleinen Holzpellets dort zu einem Schwachgas verarbeitet, das anschließend einen Gasmotor antreibt. Mit einem Minikraftwerk lassen sich so 25 Kilowatt Strom und 60 Kilowattstunden Wärme produzieren. Diese kann dann beispielsweise ebenfalls zum heizen genutzt werden. Der Holzabfall der Weinreben soll dazu dienen, die Rohstoffbasis zur Produktion der Holzpallets zu verbreitern. Denn bisher entstehen diese aus Holzabfällen – deren Menge aber logischerweise begrenzt ist. Neben Weinstöcken experimentiert die Firma daher auch mit anderen Alternativen wie Stroh oder Nussschalen.


Bisher sind weltweit sechzehn E3-Kraftwerke in Betrieb

Jährlich kann ein einzelnes E3-Kraftwerk dabei rund 150 Tonnen an Pellets verarbeiten und damit bis zu 165.000 Kilowattstunden Strom produzieren. Die Kosten für die Anschaffung sollten daher bereits nach wenigen Jahren wieder eingespielt sein. Denn eine Pelletmaschine kostet zwischen 40.000 und 60.000 Euro, während für das Kraftwerks selbst 70.000 Euro investiert werden müssen. Auf der Gegenseite kann damit jährlich aber Strom im Wert von geschätzten 40.000 Euro produziert werden. Die Technik hat dabei den Praxistest bereits bestanden: Weltweit befinden sich inzwischen 16 der E3-Minikraftwerke in Betrieb. Entrade produziert zudem derzeit monatlich zwanzig weitere.

Via: Entrade

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.