Kabelloses Laden ist grundsätzlich keine ganz neue Technologie. Smartphones lassen sich auf diese Weise bereits mit Energie versorgen. Auch einige Parkplätze für Elektroautos wurden bereits entsprechend umgerüstet. Gerade in Sachen Elektromobilität bestünde die Königsdisziplin allerdings darin, die Autos während der Fahrt aufzuladen. Dies wiederum könnte helfen, die sogenannte Reichweitenangst zu lindern. Diese hält viele potenzielle Käufer von Elektroautos aktuell noch von einem Kauf ab. Schlimmer noch: Studien in den Vereinigten Staaten haben zuletzt gezeigt, dass bis zu zwanzig Prozent der E-Auto-Besitzer wieder auf einen Verbrenner wechseln, weil es Schwierigkeiten beim Laden der Batterien gab. Forscher an der Cornell University wollen hier nun eine Lösung gefunden haben. Auf den ersten Blick erscheint diese recht simpel: In den Straßenbelag werden Metallplatten eingelassen, die mit einer Hochspannungsleitung verbunden sind.


Benötigt wird eine hohe Frequenz und eine starke Spannung

In den Elektroautos wiederum werden die passenden Gegenstückte verbaut, die sich beim Überfahren der Platten in Bewegung setzen und so Energie in den eingebauten Akku leiten. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zu den Wireless Chargern für Smartphones. Diese funktionieren, indem sie Magnetfelder erzeugen. Diese Variante ist allerdings nicht besonders effizient. Der leitende Wissenschaftler an der Cornell University, Khurram Afridi, setzt daher auf die Erzeugung von elektrischen Feldern. Das Problem dabei: Es werden extrem hohe Frequenzen benötigt. Dies wiederum stellt enorm hohe Ansprüche an die verwendeten Materialien, weil diese sowohl eine starke Spannung als auch eine hohe Frequenz aushalten müssen. Nach jahrelanger Forschungsarbeit scheint Afridi hier nun aber inzwischen eine praktikable Lösung gefunden zu haben. Zumindest werden in einem Pilotprojekt gemeinsam mit Toyota schon Gabelstapler auf diese Weise kabellos während der Fahrt geladen.

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Lohnt sich eine derartige Umrüstung tatsächlich?

Auch bei Elektroautos funktioniert die Technik grundsätzlich. Allerdings wird recht viel Zeit benötigt. So muss ein Nissan Leaf drei bis vier Stunden lang auf entsprechend umgerüsteten Straßen unterwegs sein, um den Akku voll zu laden. Bei größeren Fahrzeugen dauert es zudem noch einmal etwas länger. Je mehr Strecken allerdings entsprechend umgerüstet wurden, desto mehr verliert natürlich auch ein voll geladener Akku an Bedeutung. Denn dann kann die Energiezufuhr ja gewissermaßen konstant erfolgen. Genau hier liegt aber der Knackpunkt der neuen Technologie: Eine Umrüstung aller Straßen dürfte extrem aufwändig werden. Denkbar ist es aber beispielsweise, zunächst viel befahrene Strecken entsprechend umzubauen – etwa wenn diese ohnehin saniert werden müssen. Auch an Ampeln oder vor Stoppschildern könnten die Metallplatten zuerst verbaut werden, weil sie hier den größten Ladeeffekt erzielen.

Via: Business Insider

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