Trotz aller Pannen und Probleme beim Bau des neuen Model 3 sitzt Elon Musk als Chef von Tesla fest im Sattel. Die Führungsriege um ihn herum hat sich in den letzten Monaten allerdings sehr stark verändert. Oder anders ausgedrückt: Der Konzern musste den Abgang einer ganzen Reihe von Topmanagern verkraften. Neuestes Beispiel dafür ist der bisherige „Head of Sales“ des Unternehmens Ganesh Srivats. Dieser hatte seinen Posten bereits seit April ruhen lassen und gab nun seinen vollständigen Abschied bekannt. Er wechselt zum Luxus-Onlinehändler Moda Operandi und wird dort den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. Völlig überraschend kommt der neue Job nicht: Vor seiner Tätigkeit bei Tesla war Srivats schon in der hochpreisigen Modebranche unterwegs und arbeitete bei Burberry.


Auch Vorgänger Jon McNeil ging freiwillig

Bei Tesla begann er zunächst als Vertriebsleiter für Nordamerika – also den mit Abstand wichtigsten Markt für das Unternehmen. Dort baute er die Zahl der Vertriebsteams deutlich aus und holte dafür auch immer wieder Leute aus der ihm bekannten Luxusbranche. Später wurden seine Zuständigkeiten immer stärker erweitert. So wechselte im Februar dieses Jahres Jon McNeil, zuvor bei Tesla Präsident für Vertrieb und Service, zum Uber-Konkurrenten Lyft. Seitdem war Srivats für den Vertrieb in Nordamerika und Europa sowie die Webseite Tesla.com verantwortlich und arbeitete parallel noch an verschiedenen digitalen Projekten. Sein Abgang wird also definitiv eine Lücke hinterlassen. Zudem ist es kein gutes Signal, wenn nun innerhalb weniger Monate bereits der zweite Vertriebschef seinen freiwilligen Abgang verkündet.


Chefingenieur Doug Field wurden die Produktionsprobleme zum Verhängnis

Neben McNeil und Srivats hat der Elektroauto-Pionier in diesem Jahr auch seinen Chefbuchhalter Eric Branderiz und den Chefingenieur Doug Field verloren. Letzterem wurden wohl vor allem die Probleme bei der Produktion des neuen Mittelklassewagens zum Verhängnis. Nachdem Musk selbst wieder die Aufsicht über die Arbeit in den Fabriken übernommen hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis Field das Unternehmen verlassen würde – was er Anfang Juli dann auch tat. Für die zahlreichen Abgänge hat Tesla aber natürlich jeweils auch neue Manager verpflichtet – etwa den ehemaligen BMW-Manager Jan Oehmicke als neuen Europa-Chef. Es bleibt abzuwarten, ob die hohe Fluktuation in der Führungsebene für frischen Wind sorgt und einen belebenden Effekt hat oder ob es sich doch um ein ernsthaftes Krisensymptom handelt.

Via: Electrek

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