Die NASA wird 2015 etwa 0,5 Prozent des Haushalts der Vereinigten Staaten erhalten. Das entspricht ca. 18 Milliarden US-Dollar. Nur zum Vergleich: Das Militär-Budget der USA wird 2015 etwa 600 Milliarden US-Dollar betragen. Trotzdem erregt der Umstand, dass die NASA weiterhin so viel Geld erhält, in den USA bei einigen Ärger. Das Spaceshuttle-Programm ist eingestellt, und viele Amerikaner sehen den Nutzen der Weltraumbehörde nicht mehr in dem selben Maß wie früher einmal. Dabei ist die NASA immer wieder für Überraschungen und Innovationen gut. Ein Beispiel: Dieser Prototyp eines 10-motorigen Flugzeuges, das von elektrischer Energie angetrieben wird.


Greased Lightning: Mit elektrischer Energie in die Lüfte

Vor kurzem berichteten wir euch von einem Prototypen der NASA, der sich die sogenannte Leaptech-Technologie zunutze macht, also die Verteilung der Fluglast auf eine Vielzahl an Motoren. Die Ingenieure von NASA Aeronautics haben einen weiteren Prototyp namens Greased Lightning oder kurz GL–10 entwickelt. Die GL–10 kann ähnlich wie ein Helikopter vertikal abheben, gehört also wie beispielsweise auch der Harrier-Jet in die Kategorie der Senkrechtstarter. Im Flug wandelt sich die GL–10 dann in ein “normales” Flugzeug.


Das Besondere: Statt auf herkömmlichen Flugzeugtreibstoff setzt die NASA beim Antrieb der GL–10 auf elektrische Energie. Die 10 (!) Motoren werden durch Batterien gespeist.

Erst kürzlich gelang es der NASA, in einem Testflug die Transformation der GL–10 vom Schwebeflug in den horizontalen Flug zu demonstrieren. Dies ist das schwierigste Manöver bei Senkrechtstartern, da der Vorgang besondere aerodynamische Anforderungen stellt.

NASA stellt sich die GL–10 als persönliches Transportmittel vor

Die NASA stellt sich vor, dass die GL–10 in Zukunft als persönliches Fluggerät dienen könnte. Bevor Flugenthusiasten (zu denen sich auch der Autor selber zählt) nun in Euphorie verfallen, ist aber Zurückhaltung angesagt: Ob und wann es je eine GL–10 in Serienreife geben wird, steht in den Sternen (SICR). Momentan halten die Ingenieure im Langley Research Center der NASA in Hampton, Virginia die Verwendung als UAV (unmanned arial vehicle – unbemanntes Flugobjekt) mittelfristig für realistischer.

“We have a couple of options that this concept could be good for. It could be used for small package delivery or vertical take off and landing, long endurance surveillance for agriculture, mapping and other applications”, erklärt Bill Fredericks, ein Luftfahrtingenieur der NASA.

Der Prototyp ist kostspielig

Vorerst gilt es, die Kosten des GL–10-Prototyps zu senken. „We built 12 prototypes, starting with simple five-pound (2.3 kilograms) foam models and then 25-pound (11.3 kilograms), highly modified fiberglass hobby airplane kits all leading up to the 55-pound (24.9 kilograms), high quality, carbon fiber GL–10 built in our model shop by expert technicians“, so David North, ein weiterer Ingenieur der NASA.

Der aktuelle Prototyp hat eine Spannweite von 3,05 Metern und wird per Fernsteuerung geflogen. Acht der zehn elektrischen Motoren sind an den Tragflächen montiert, zwei weitere am Leitwerk. Der Prototyp wiegt 28,1 Kilogramm und ist im Flug leiser als ein Rasenmähermotor. Am Ende des Entwicklungsprozess soll vorerst eine GL–10 mit 6,1 Metern Spannweite stehen. Außerdem möchte die NASA von rein elektrisch getriebenen Motoren auf Hybridmotoren mit Diesel und Strom wechseln.

Nach dem Nachweis der problemlosen Transition vom Schweben in den horizontalen Flug ist das nächste Ziel der Ingenieure, zu beweisen, dass die GL–10 vier mal effizienter fliegt als ein Helikopter.

Der Transition-Test der Greased Lightning im Video

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