Die kanadische Firma Sailcargo hat es sich zum Ziel gemacht, Fracht ohne CO2-Emissionen zu transportieren. Dafür baut sie seit 2019 einen hölzernen Dreimaster mit dem Namen Ceiba. Das Schiff soll nächstes Jahr vom Stapel laufen – weitere Frachtsegler sind geplant. In Zukunft will Sailcargo die Schiffe mit Wasserstoffbrennstoffzellen unterstützen.


Bild: Manta Marine Design

CO2-negativ über das Meer

Die Ceiba wird in Costa Rica gebaut und hat eine Länge von 45 Meter. Letztlich sollen mit ihr 250 Tonnen Fracht oder 10 Standardcontainer transportiert werden können. Für den Vortrieb sorgen mehr als zwei Dutzend Segel – die Ceiba ist so mit negativer CO2-Bilanz unterwegs. Elektromotoren samt Akkus, die aus Solarzellen und Windrädern gespeist werden, sorgen für Manövrierbarkeit sowie den Antrieb bei Windstille. Das Aufladen der Batterien in Häfen ist von den Konstrukteuren nicht vorgesehen. Nach Angaben von Sailcargo wird Ceiba so das größte autarke Antriebssystem der Welt.

Buchstäblich mit im Boot ist nun der Rekord-Astronaut Franklin Chang Díaz. Der Plasmaphysiker arbeitet mit seinem Unternehmen Ad Astra Rocket Company (AARC) seit Jahren an einem Plasmaantrieb für die Raumfahrt. Allerdings hat Ad Astra auch eine Tochterfirma namens AASEA, die Energie- und Umweltdienstleistungen anbietet. Diese soll in Zentralamerika die Gewinnung von Energie aus Sonne, Wind und Müll voranbringen und dabei unter anderem Wasserstoff einsetzen.


Wasserstoff auf Frachtseglern

Sailcargo und AASEA suchen nun zusammen Investoren, um die Entwicklung von Möglichkeiten zur Speicherung von Wasserstoff sowie den Einsatz von Brennstoffzellen an Bord hölzerner Frachtschiffe zu ermöglichen. Die Ceiba wird mit solch einer Technik allerdings nicht mehr ausgestattet werden können, in ihr werden konventionelle Akkus verwendet. Allerdings kann sie als Referenzmodell dienen, um die Faktoren für die Realisierung des Wasserstoffeinsatzes zu ermitteln.

Nach der Ceiba möchte Sailcargo zwei weitere hölzerne Frachtsegler bauen, die dann unter Umständen mit Brennstoffzellen angetrieben würden, die abgasfrei in Costa Rica gewonnenen Wasserstoff verwenden. Das Einsatzgebiet der Ceiba soll eine Route von Costa Rica über Peru, die Galapagos-Inseln und Hawaii nach Kanada werden. Nachfolgende Frachtsegler könnten in der Karibik sowie auf Routen über den Atlantik eingesetzt werden.

Die durch die Bauarbeiten und Komponentenherstellung entstehenden CO2-Emissionen wird Sailcargo durch das Pflanzen von tausenden Bäumen ausgleichen. Und der umweltfreundliche Frachttransport kostet: Sailcargo gibt einen Preis pro Tonne an, der etwa zwanzig mal über dem herkömmlicher Containerschiffe liegt.

via Sailcargo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.