Das Getöse um die künstliche Intelligenz ist so groß, dass dahinter der 3-D-Druck-Hype fast in Vergessenheit gerät. Indessen strömen allerorts billige, gedruckte Produkte auf den Markt, ob offiziell oder unter der Hand. Manchmal dienen sie sogar als Ersatzteile für Maschinen, wenn die Originale zu teuer oder gerade nicht zur Hand sind. Jetzt kam es zu einem Flugzeugabsturz, weil ein Pilot auf 3-D-Druck vertraute: ein Trend der Zukunft, der hoffentlich keinen langen Atem hat. Symbolbild: abgestürztes Kleinflugzeug Neuer Lufteinlass aus gedrucktem Kunststoff wurde zum Verhängnis Der Vorfall ereignete sich bereits im März 2025, macht jetzt aber erst in der Presselandschaft die Runde. Auf einer Flugshow in den USA versorgte sich der Eigentümer und Pilot eines Privatflugzeugs kurzerhand mit einem gedruckten Ersatzteil. Der Flieger vom Typ Cozy Mk IV erhielt einen neuen Lufteinlass aus Kunststoff im Ansaugtrakt, der nicht hitzebeständig genug war. Während des Landeanflugs verlor die Maschine dann signifikant an Motorleistung und stürzte schließlich ab. Aufgeklärt hat den Fall nun die britische Flugunfalluntersuchungsbehörde AAIB. Der Pilot gibt an, der Verkäufer des verhängnisvollen Ersatzteils habe ihm versichert, es handle sich um ein Kohle-ABS-Gemisch, das bei Temperaturen bis 105 Grad Celsius stabil bleibt. Doch das stimmte nicht, wie er schmerzlich feststellen musste. Das Material schaffte es nur bis rund 54 Grad Celsius und verlor danach massiv an Festigkeit, weil es nur aus einem einfachen PLA-Kunststoff bestand. Schließlich kollabierte es und blockierte die Luftzufuhr des Triebwerks. Pilot überlebte – sein Flugzeug erlitt Totalschaden Noch vor Erreichen der Landebahn musste der Pilot seinen Flieger mit Ach und Krach zu Boden bringen. Eine Kollision mit den Antennen des Instrumentenlandesystems war dabei nicht vermeiden. Der Flugzeugführer wurde dabei nur leicht verletzt, seine Maschine jedoch erlitt einen Totalschaden. Sowohl die Light Aircraft Association (LAA) als auch die AAIB geben nun Sicherheitswarnungen heraus, um auf die Risiken durch 3-D-gedruckte Ersatzteile aufmerksam zu machen. Nur strenge, professionelle Qualitätskontrollen gewährleisten, dass eine Komponente in der Praxis wirklich funktioniert. Auch wenn wir gern eine Welt hätten, in der jeder Mensch alles selbst herstellen kann, sind wir da längst nicht angelangt. Quelle: futurezone.at Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter