Supermärkte sind wichtig für die Versorgung der Bevölkerung und waren daher auch während des großen Shutdowns im März und April nicht geschlossen. Gleichzeitig wird durch verschiedene Maßnahmen versucht, zu verhindern, dass sich das Virus zwischen den Regalen weiter ausbreitet. So wurde die maximale Zahl der Kunden im Laden beschränkt. Vor einigen Märkten bilden sich daher hin und wieder sogar recht lange Schlangen. Auch der Mund-Nasen-Schutz muss von den Kunden getragen werden. In einem Edeka-Markt in Hamburg wird nun eine weitere technische Neuerung erprobt: Der Leuchtmittel-Hersteller Signify hat dort insgesamt 31 UV-Lampen installiert. Diese leuchten mit einer Leistung von 25 Watt und einem Strahlungspeak von 254 Nanometern. Dies reicht aus, um die DNA und RNA der umherfliegenden Mikroorganismen zu verändern. Viren und Keime werden dadurch unschädlich gemacht.


Bild: Signify

Die Gefahr einer Ansteckung soll weiter reduziert werden

Um eine Gefährdung für die Kunden und Mitarbeiter auszuschließen, wurden die Lampen allerdings auf einer Höhe von 3,20 bis 3,50 Metern installiert. Durch regelmäßige Messungen wird sichergestellt, dass die Strahlung auf der Augenhöhe der Menschen unterhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwertes bleibt. Die natürliche Zirkulation innerhalb des Raums soll dafür sorgen, dass ausreichend Luft vor die Leuchtröhren gelangt. Einen vollständigen Schutz vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus bieten die UV-Lampen aber nicht. Die bisher erprobten Gegenmaßnahmen – etwa das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes – werden daher auch weiterhin beibehalten. Zumindest könnte die installierte Technik aber das Risiko einer Ansteckung weiter reduzieren. Ob dies tatsächlich so ist, soll nun unter anderem in dem Hamburger Supermarkt erprobt werden.

Der Praxistest soll die Wirksamkeit unter Beweis stellen

Denn bisher gibt es nur Studien über die Wirksamkeit von UV-Licht bei Viren, die auf einer Oberfläche haften. Hier reicht eine sechsekündige Bestrahlung aus, um 99 Prozent der Viren unschädlich zu machen. Bei Signify haben die zuständigen Experten diese Werte nun hochgerechnet, um herauszufinden, welche Strahlendosis im Kampf gegen die Viren in der Luft benötigt wird. Der Versuch im Supermarkt wird nun zeigen, ob sich die Berechnungen mit der Realität in Einklang bringen lassen. Sobald dieser Nachweis erbracht wurde, könnte die Technologie dann auch in zahlreichen weiteren Bereichen zum Einsatz kommen – etwa in der Gastronomie oder in Klassenräumen. Signify bietet die Lampen und Röhren jedenfalls bereits für – inklusive Service – rund 1.000 Euro pro Stück an. Bei größeren Stückzahlen könnten sich die Kosten zudem noch einmal reduzieren.


Via: Signify

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