Selten dürfte ein Crash solch großen Jubel im NASA-Kontrollzentrum im US-Bundesstaat Maryland ausgelöst haben. Allerdings handelt es sich bei dem „Double Asteroid Redirection Test“ – kurz: DART – auch um keine gewöhnliche Mission. Dies sieht man schon an der Ausstattung der Sonde. Denn diese verfügte lediglich über eine Kamera. Diese wiederum lieferte dann auch die entscheidenden Bilder. So war im Kontrollraum zu sehen, wie der Asteroid Dimorphos mit einem Durchmesser von 160 Metern immer näher kam. Als dann das Bild der Kamera ausfiel, war klar: Die Sonde war eingeschlagen und die rund 330 Millionen Dollar teure Mission hatte ihr Ziel erreicht. Der Hintergrund: Die NASA arbeitet schon seit vielen Jahren an Konzepten, um die Erde vor unkontrolliert abstürzenden Asteroiden zu schützen. Dies ist nicht ganz unwichtig. Immerhin gilt heute als sehr wahrscheinlich, dass ein Meteoriteneinschlag beim Aussterben der Dinosaurier eine Rolle spielte.


Bild: NASA/Johns Hopkins APL

Die eigentliche wissenschaftliche Arbeit beginnt jetzt erst

Nun wurde ein entsprechender Ansatz der NASA erstmals in der Praxis erprobt. So soll der Einschlag der unbemannten Sonde dafür sorgen, dass sich die Flugbahn des Asteroiden ändert. Ob dies allerdings tatsächlich wie gewünscht gelungen ist, steht aktuell noch sprichwörtlich in den Sternen. Hier kommt nun noch einiges an Arbeit auf die NASA-Wissenschaftler zu. Sie müssen in den nächsten Wochen und Monaten ganz genau beobachten, ob und wie sich die Flugbahn verändert hat. Im Jahr 2024 ist dann eine Mission der europäischen Raumfahrtagentur ESA namens Hera geplant. Diese soll vor Ort noch einmal genauere Untersuchungen durchführen. Bisher ist also nur klar, dass die NASA in der Lage ist, Sonden gezielt auf Asteroiden stürzen zu lassen. Dies alleine ist schon keine ganz leichte Aufgabe. Nun muss aber noch geschaut werden, ob damit auch die gewünschten Effekte erzielt werden. Immerhin handelte es sich um den weltweit ersten Praxistest dieser Art.

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Rund um die Erde befinden sich circa 27.000 Asteroiden

Ein bisschen Zeit scheint die Weltgemeinschaft zudem auch noch zu haben, um Lösungen für den Fall eines herannahenden Asteroiden zu entwickeln. Denn die NASA hat zwar 27.000 erdnahe Asteroiden identifiziert, wovon immerhin 10.000 über einen Durchmesser von mehr als 140 Metern verfügen. Aktuell ist darunter aber keiner, der in naher Zukunft auf die Erde zurasen könnte. Es ist aber logischerweise keine ganz schlechte Idee sich schon jetzt unter kontrollierten Bedingungen mit der Thematik zu beschäftigen, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Dementsprechend dürfte es sich um durchaus gut investiertes Geld handeln. Noch ist allerdings unklar, ob zeitnah weitere ähnliche Experimente im All durchgeführt werden. Dies dürfte nicht zuletzt von den Ergebnissen der nun stattfindenden wissenschaftlichen Auswertung abhängen.

Via: NASA

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