Die Petition steht noch weitere 22 Tage im Netz, doch entschieden sich schon jetzt über 100.000 Menschen dafür, sie zu unterzeicnnen: Der Verein »Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung« hat also einen echten Nerv getroffen und schlägt mit seinem Anliegen deshalb hohe Wellen. Die Mediziner lehnen Impfungen nicht ab, sondern sie pochen auf die Entscheidungsfreiheit des Individuums.


Impfmuffeln droht ein Bußgeld von 2.500 Euro

Der Ärzte-Verein hat etwa 600 Mitglieder, offizieller Sprecher ist der Heidelberger Kinderarzt Michael Friedl. Er sagt: »Die behauptete Gefährlichkeit von Masern gibt es gar nicht. Es gibt in Deutschland und Mitteleuropa seit vielen Jahren keine Infektionskrankheit, die so bedrohlich wäre, dass sie einen derartigen Eingriff in fundamentale Grundrechte rechtfertigen würde.« Damit meint er den von der Bundesregierung geforderten Masern-Impfzwang, der kurz davorsteht, in ein handfestes Gesetz gegossen zu werden. Verweigerern soll ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro drohen, ungeimpfte Kinder sollen aus der Kita ausgeschlossen werden.


»Deutschland braucht keine Impfpflicht!«

Der Titel der Petition lautet: »Deutschland braucht keine Impfpflicht!«. Eines der Argumente: »Neuere Studienergebnisse aus Deutschland zeigen, dass eine Impfpflicht eher kontraproduktiv sein könnte und die Ablehnung von Schutzimpfungen befördert.« Zudem verweisen die Ärzte auf auf die aktuell hohe bestehende Impfquote von 97 % bei Kindern. Das heißt, dieser Prozentsatz unseres Nachwuchses ist mindestens einmal gegen Masern geimpft. In Ländern, die eine gesetzliche Impfpflicht besitzen, liegen die Quoten seltsamerweise niedriger, so die Ärzte weiter.

Die Eltern tragen die eigentliche Verantwortung

Friedl selbst legt seinen Praxis-Schwerpunkt auf die Homöopathie und die Anthroposphie, doch ist er kein Gegner der Masernimpfung. Seine Empfehlung: Babys frühestens ab 18 Monaten zu impfen, nicht schon mit 9 Monaten, wie es allgemein üblich ist. Denn die Antikörper der Mutter, die sich noch im Körper der ganz jungen Säuglinge befinden, machten die Impfwirkung häufig wieder zunichte. Und natürlich möchte der Arzt die Eltern mitreden lassen, denn sie tragen die eigentliche Verantwortung für ihre Kinder. Die zweite Impfung sollte dann, so Friedl, wenn überhaupt kurz vor der Pubertät erfolgen. In Norwegen impft man Kinder zum zweiten Mal mit 11 Jahren gegen Masern, in Deutschland aber schon mit 4 oder 5. Diese Themen haben die Mediziner unter sich offensichtlich nicht geklärt, wie soll dann ein Gesetz greifen?

Quelle: rnz.de

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