Patienten, die an der tückischen Krankheit rheumatoide Arthritis leiden, können hoffen, vor allem die, bei denen herkömmliche Medikamente nicht anschlagen. Eine internationale Forschergruppe unter Leitung des Universitätskrankenhauses Charité in Berlin hat einen neuen Wirkstoff getestet, der bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Ausprägung der Erkrankung wirkt. 


Blockade eines Enzyms lindert die Entzündung

Die rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche, schmerzhafte und in Schüben verlaufende Erkrankung der Gelenke. Selbst junge Menschen können daran erkranken. Eine Heilung ist nicht möglich. Die Ärzte können nur die Schmerzen lindern und die Beweglichkeit fördern. Professor Gerd-Rüdiger Burmester, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, hat in einer Studie die Wirksamkeit des Medikaments Upadacitinib bei Patienten untersucht, bei denen konventionelle Antirheumatika nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Der Wirkstoff hemmt das Enzym Januskinase-1 (JAK-1). Diese Blockade sorgt dafür, dass ein wichtiger Signalweg zur Auslösung einer Entzündungsreaktion unterbrochen wird.


Weniger Schmerzen, bessere Gelenkfunktion

In der aktuellen Studie der Phase III bildeten sich mit Upadacitinib, im Vergleich zu einem Scheinpräparat, deutlich mehr Gelenkschwellungen zurück. Die Schmerzen gingen zurück und die Gelenkfunktionen verbesserten sich. Burmester ist mit den signifikanten Verbesserungen der klinischen Symptome durch das neue, in Tablettenform verfügbare Medikament hoch zufrieden: „Unsere Ergebnisse belegen, dass JAK-Inhibitoren eine wirksame alternative Behandlungsoption für Patientinnen und Patienten mit Langzeitkrankheiten sind, die nicht ausreichend auf konventionelle Medikamente ansprechen oder für die ein Biopharmazeutikum keine gute Option ist.“ Die Behandlung mit Upadacitinib könne den Patienten helfen, die Kontrolle über ihre Erkrankung zu gewinnen. Eine Heilung ist auch mit diesem Wirkstoff nicht möglich.

Zeitpunkt der Zulassung ist noch offen

Derzeit werden alle Studienergebnisse zusammengetragen und den Zulassungsbehörden in Europa und den USA zur Prüfung übermittelt. Am Ende könnte dann die Zulassung als Medikament stehen. Es ist tablettenförmig und wird einfach eingenommen, als sei es eine Kopfschmerztablette. Wann das Präparat verschrieben werden darf ist noch offen.

 

via Charité Berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.