Im Frühjahr wurde Indien von einer massiven Corona-Welle überrollt, die das Gesundheitssystem des Landes teilweise zusammenbrechen ließ. Inzwischen hat sich die Lage in diesem Punkt aber wieder beruhigt. In der Hauptstadt Neu Delhi ist man zudem optimistisch gut für den Winter gerüstet zu sein. So hat eine Studie ergeben, dass rund 97 Prozent der Einwohner inzwischen über Antikörper gegen das Corona-Virus verfügen. Möglich wird dies durch die hohe Zahl der bereits erkrankten in Kombination mit einer großflächigen Impfkampagne. Als Anfang November das hinduistische Lichterfest Diwali gefeiert wurde, spielte Corona daher auch keine große Rolle mehr. Stattdessen feierten Menschenmassen und zelebrierten die traditionellen Feuerwerke. Tatsächlich führte dies bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht zu einer neuen Corona-Welle. Unproblematisch waren die Feierlichkeiten allerdings auch nicht. Denn die Feuerwerkskörper trugen zur Entwicklung einer riesigen Smog-Wolke bei.


Auch im Jahr 2017 sorgte Smog für eingeschränkte Sicht in Delhi. Bild: Sumita Roy Dutta, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Die Schüler werden eine Woche lang online unterrichtet

Diese hängt seit rund einer Woche über der indischen Hauptstadt und macht den 25 Millionen Einwohnern das Leben schwer. Der Rauch der Feuerwerkskörper ist dafür allerdings nicht alleine verantwortlich. Hinzu kommen noch die üblichen Quellen der Luftverschmutzung, die auch in normalen Zeiten dafür sorgen, dass Delhi als die Stadt mit der weltweit schlechtesten Luftqualität gilt. Außerdem wurde der Herbst von Farmern in der Umgebung genutzt, um Stoppelfelder abzubrennen. Der dabei entstehende Rauch setzte sich ebenfalls über der Hauptstadt fest. Inzwischen liegt die Feinstaubbelastung daher rund sechs- bis achtmal höher als von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Dies ist selbst für Neu Delhi ein extrem schlechter Wert. Die Regierung der Metropole hat sich daher nun zu einem einschneidenden Schritt entschlossen: Die Schulen der Stadt werden eine Woche lang geschlossen. Der Unterricht wird stattdessen online stattfinden. Hierbei können die Schulen auf die während der Pandemie gesammelten Erfahrungen zurückgreifen.

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Drastische Maßnahmen brachten bisher keinen dauerhaften Erfolg

Außerdem werden so viele Beamte wie möglich ins Homeoffice geschickt. Privaten Unternehmen wurde zudem nahegelegt, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Durch die Regelungen soll zum einen die Bevölkerung geschützt werden. Zum anderen dürfte man sich dadurch eine massive Reduzierung des Verkehrs erhoffen. Außerdem sind für mindestens drei Tage sämtliche Bauarbeiten untersagt, die die Staubbelastung erhöhen könnten. Durch diese etwas ungewöhnliche Art des Lockdowns hoffen die Behörden, die Luftverschmutzung zumindest wieder auf ein halbwegs erträgliches Maß senken zu können. Wie bereits erwähnt handelt es sich aber um kein ganz neues Phänomen. So wurden schon in der Vergangenheit vorübergehend durchaus drastische Maßnahmen erlassen. Im Jahr 2019 etwa kam es zu flächendeckenden Fahrverboten. Auch der Oberste Gerichtshof des Landes verurteilt die Regierung regelmäßig zu Handlungen gegen die Luftverschmutzung. Eine dauerhafte Lösung wurde bisher aber nicht gefunden.

Via: Die Zeit

1 Kommentar

  1. Der Frager

    16. November 2021 at 11:42

    Da muss sich grundsätzlich etwas ändern – weltweit. Wir zerstören die Umwelt von der wir leben.

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