Die Dekarbonisierungsverordnung FuelEU Maritime der Europäischen Union soll nun auch die Schifffahrt zu erhöhtem Klimaschutz zwingen: Um bis 2035 die neuen Vorschriften einzuhalten, müssen die Reedereien in großen Teilen fossile Energien verbannen. Auch die Internationale Maritime Organisation will neue Energieanforderungen für Schiffe einführen, eine entsprechende Abstimmung ist für Oktober 2025 vorgesehen. Gleichzeitig beleben einige Schiffshersteller die Vergangenheit und holen den Windantrieb zurück. Noch vor 15 Jahren gab es unter den großen Transportern kein einziges Segelschiff, heute sind es immerhin schon mehr als 70. Kehrt das Segelschiff im großen Maßstab auf die Meere zurück? Elektromotor hauptsächlich fürs Manövrieren an Bord Wahrscheinlich können Reedereien, die in den nächsten Jahren zu mindestens 20 bis 30 Prozent auf Windantrieb setzen, die neuen Regeln einhalten und so Compliance-Kosten senken – sogar, wenn der Wind nur mäßig weht. Zu den modernen Großseglern gehört der Frachter »Neoliner Origin«, dessen Jungfernfahrt am 16. September starten soll. Es geht vom französischen St. Nazaire nach Baltimore, USA – die Ankunft ist für den 30. September geplant. Das Schiff verfügt über 76 Meter lange Hightech-Segel und soll dank dieser Konstruktion etwa 80 Prozent weniger CO2 ausstoßen als andere Frachter ähnlicher Dimension. Auch ein Elektromotor ist mit an Bord, allerdings hauptsächlich für Manövriermanöver im Hafen. Neben der »Neoliner Origin«, deren Antrieb die Windausbeute mit moderner Technik maximieren soll, fahren auf unseren Meeren auch schon nachgerüstete Hybridschiffe. Sie setzen auf eine Kombination aus Wind und Kraftstoff. Aus Europa und Asien stammen neue Technologien wie Flettner-Rotoren, Ventifoils oder winderzeugende Drachen, die mehrere hundert Meter hoch in starken Winden fliegen. Experte sieht »exponentielles Wachstum« dieser Sparte Gavin Allwright, Generalsekretär der International Wind Ship Association berichtet, dass rund 130 windgetriebene Schiffe auf der Bestellliste stehen, »von kleinen Küstenfrachtern mit einer Länge von 50 bis 60 Metern bis zu einigen der größten Schiffe der Welt wie Öltankern mit 300.000 Tonnen Eigengewicht.« Er sieht in dieser Sparte ein exponentielles Wachstum und glaubt daran, dass »in den nächsten fünf Jahren bis zu 15 Prozent der Flotte mit diesen Windsystemen ausgerüstet werden könnten.« Quelle: focus.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter