Die deutschen Windenergieanlagen deckten im vergangenen Jahr 12,4 Prozent des Stromverbrauchs ab. Damit lagen sie nahezu auf Augenhöhe mit Kernkraftwerken, die 13,1 Prozent lieferten. Braunkohle (23,1 Prozent) und Steinkohle (17 Prozent) lagen noch weit darüber. Die Erneuerbaren kamen insgesamt auf 29,5 Prozent. Das geht aus dem Windenergie-Report 2016 des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel und Bremerhaven hervor.


Windenergie Windräder
Foto: Wind power, Håkan Dahlström, Flickr, CC BY-SA 2.0

Bei der Leistung führt die Windenergie mit Riesenabstand

Schaut man auf die installierte Leistung sieht es schon ganz anders aus. Kernkraftwerke kommen auf 10,8 Gigawatt (10.800 Megawatt), die On- und Offshore-Mühlen auf 49,64 Gigawatt. Dass sie dennoch vergleichsweise wenig Strom geliefert haben liegt daran, dass sie nur selten ihre Nennleistung erreichen. Meist ist der Wind zu schwach oder es herrscht Flaute. Für den Ausgleich sorgen fossile Kraftwerke. Das erklärt, warum Braunkohle- und Erdgasanlagen seit 2007 einen nahezu konstanten Anteil an der Stromversorgung haben. Lediglich bei der Steinkohle gab es einen Rückgang.


Offshore ein Plus von 20 Prozent

Die Zunahme an Windstrom hat vor allem eine Ursache. „Die Stromproduktion mit Offshore-Windenergieanlagen nimmt Fahrt auf“ Freut sich Professor Kurt Rohrig, Herausgeber des IWES-Reports. 2016 nahmen 156 Offshore-Windenergieanlagen mit 818 MW Nennleistung den Betrieb auf. Das ist ein Plus von gut 20 Prozent. Trotzdem ist Deutschland hier kein Weltmeister. Den Ruhm beansprucht Großbritannien mit 4940 Megawatt. Deutschland kommt auf 4089 Megawatt. Offshore-Mühlen liefern überproportional viel Strom, weil der Wind auf hoher See beständiger und kräftiger weht. Derzeit haben die größten Generatoren eine Nennleistung von acht Megawatt. Nächstes Ziel sind rund zehn Megawatt.

Biomasse auf Platz zwei

Für den Energieertrag bilanziert Rohrig: „Mit einer Gesamteinspeisung von 188 Terawattstunden (eine Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden) deckten die erneuerbaren Energien 29 Prozent des deutschen Strombedarfs und stellen somit erstmals mehr Energie bereit als irgendein anderer Energieträger.“ Biomasse hatte einen Anteil von 7,9 Prozent, Solarenergie kam auf 5,9 Prozent und Wasserkraft auf 3,3 Prozent.

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