Riesige Spiegel, die die Erde in einer Höhe von rund 900 Kilometern umkreisen, können nachts Sonnenlicht auf irdische Solarkraftwerke lenken, sodass diese auch nach dem Untergang der Sonne noch zeitweise Strom liefern können. Diese Idee verfolgen Forscher der University of Glasgow und der US-Weltraumagentur Nasa. Die Spiegel werden so gesteuert, dass sie das Sonnenlicht ins All schicken, außer sie befinden sich im Einzugsbereich eines irdischen Solarkraftwerks. Dann werden sie gedreht, sodass das Sonnenlicht auf die Erde fällt und etwa zehn Quadratkilometer beleuchtet. Das geschieht bei jeder überflogenen Anlage. Die Dauer der Stromerzeugung läge bei jeweils 17 Minuten. Das bedeutete eine Stromerzeugung von jeweils 35 Megawattstunden (MWh). Das entspricht dem Jahresverbrauch von 1000 sparsamen Haushalten.


Bild: Andrea Viale/University of Glasgow & NASA

284 Megawattstunden pro Tag

Wenn die Route von fünf großen Reflektoren so ausgelegt würde, dass sie täglich nacheinander 13 große Solarparks pro Tag erreicht, könnte das System 284 MWh Solarenergie pro Tag liefern. Die Menschen auf der Erde würde das zusätzliche Licht aus dem Weltraum nicht stören, meinen die Planer. Es sei außerhalb der Solarparks praktisch nicht sichtbar.

Weltraumstrom ist billiger als Batterien

Ein derartiges System könnte in Konkurrenz zu Lithium-Ionen-Batterien treten, die Strom speichern, um ihn bei besonders hohem Bedarf ins Netz einzuspeisen, etwa am Morgen, wenn sich Millionen Menschen auf ihren Arbeitstag vorbereiten, aber noch kaum Solarstrom zur Verfügung steht. Die Kosten des Weltraumstroms sollen nur ein Viertel der Kosten für Batteriestrom ausmachen.


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Russland hat die Machbarkeit schon bewiesen

Das der Plan keine Utopie ist hat Russland bereits bewiesen. Am 27. Oktober 20992 startete ein Reflektor, der sich im All öffnete und einen Durchmesser von 20 Metern einnahm. Dieser lenkte Sonnenlicht auf die Erde. Es war rund dreimal heller als das des Vollmonds. Für eine Stromerzeugung reichte das allerdings noch nicht.

Reflektoren sind eine Alternative zu Kraftwerken im All, die den erzeugten Strom etwa mit Mikrowellen auf die Erde schicken könnten. Passive Spiegel könnten deutlich billiger sein.

 

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1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    16. Januar 2024 at 19:53

    Nette Idee – aber mit den Kosten, um solche großen Spiegel in den Orbit zu bringen, ließen sich sicherlich (und auch viel leicher) zusätzliche riesige Solarparks am Boden bauen, die ein mehrfaches an Ertrag bringen… und nicht nur 17 Minuten lang. Haben wir schon April? ;-))

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