Das schwedische Umweltforschungsinstitut IVL veröffentlichte vor rund zwei Jahren eine viel zitierte Studie. Allerdings führten die beteiligten Wissenschaftler selbst keine Experimente durch, sondern es handelte sich um eine sogenannte Meta-Studie. Die Forscher werteten also zahlreiche bereits zur Verfügung stehende Arbeiten aus und zogen daraus neue Schlüsse. Ihr Ergebnis damals: Bei der Herstellung von Batterien für Elektroautos wurden pro Kilowattstunde Akkukapazität zwischen 150 und 200 Kilogramm CO2-Äquivalent verbraucht. Bei einem 100-kWh-Akku – wie er etwa in den größeren Tesla-Fahrzeugen verbaut wird – entstünden somit Emissionen in Höhe von rund 17 Tonnen CO2. Auf den selben Wert kommt ein Diesel-Auto erst nach rund 80.000 Kilometern. Die schwedische Meta-Studie wurde daher in der Regel von Kritikern der Elektrifizierung des Autoverkehrs zitiert.


Symbolbild

Die Entwicklung geht in die richtige Richtung

Doch die beiden Autoren Erik Emilsson und Lisbeth Dahllöf haben nun eine aktualisierte Studie vorgelegt. Demnach liegt der entscheidende Wert inzwischen nur noch bei 61 bis 106 Kilogramm CO2-Äquivalent pro kWh. Das Diesel-Auto hat somit nur noch einen Vorsprung zwischen 28.000 und 50.000 Kilometern. Verantwortlich für diese Entwicklung sind vor allem zwei Faktoren. Zum einen sind die Fabriken inzwischen nahe an der Auslastungsgrenze angelangt. Dadurch ist die Effizienz pro einzelner Einheit gestiegen. Zum anderen wird bei immer mehr Produktionsschritten Ökostrom verwendet. Die Nutzung der Erneuerbaren Energien variiert allerdings stark, wodurch sich auch die vergleichsweise hohe Bandbreite der Angaben ergibt. Klar scheint den neuen Studienergebnissen zufolge aber zumindest zu sein, dass die Entwicklung eindeutig in die richtige Richtung verläuft.

Die Rohstoffe sind ein entscheidender Faktor

Bedacht werden muss zudem, dass nicht alle Elektroautos einen so großen Akku haben wie eine Tesla Limousine. Das Aachener Stadtauto e.Go beispielsweise kommt mit weniger als 25 kWh an Akkukapazität aus. Dementsprechend niedrig liegen auch die Klimaemissionen bei der Herstellung. Um den CO2-Ausstoß der Produktion im Allgemeinen weiter zu reduzieren, müssten nun allerdings vor allem die benötigten Rohstoffe in den Blick genommen werden. Insbesondere das Thema Recycling könnte hier noch einmal für einen Schub in Sachen Klimabilanz sorgen. Die Autoren der Studie verweisen in diesem Punkt allerdings auch darauf, dass die Datenlage noch eher lückenhaft ist. Weitere Studien könnten hier ein für ein klareres Bild sorgen.


Via: IVL

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