David Quitmann und Max Kultscher mussten auf der Grünen Woche zahlreiche Besucher enttäuschen. Allerdings nicht, weil ihr Burger so schlecht schmeckte. Im Gegenteil: Er kam so gut an, dass bereits nach wenigen Tagen die mehr als 5.000 vorbereiteten Portionen restlos vergriffen waren. An den Tagen zuvor hatten sich an dem Stand teilweise kuriose Szenen abgespielt – meterlange Schlangen waren keine Seltenheit. Und dabei mangelt es auf der Grünen Woche nicht wirklich an Essensständen. Was also war so besonders an dem kleinen Burger der beiden Gründer aus Osnabrück? Das Fleisch wurde aus Buffalowürmern produziert. Statt Rindfleisch kamen also Insekten zum Einsatz, um für den Hauptbestandteil des Burgers zu sorgen.


Insektenfleisch kann nachhaltiger produziert werden

Die Nutzung von Buffalowürmern zur Fleischproduktion bringt gleich eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich. So werden diese artgerecht und ohne den Einsatz von Antibiotika gezüchtet. Das Fleisch enthält zudem viele Proteine und ungesättigte Fettsäuren. Ein weiteres Thema könnte auch global von Interesse sein: Die Herstellung ist deutlich nachhaltiger als bei Rindfleisch. So wird weniger Futtermittel benötigt, der Wasserbedarf ist niedriger und die CO2-Bilanz fällt deutlich besser aus. Insekten könnten also eine Möglichkeit darstellen, den ökologischen Fußabdruck der eigenen Nahrungsmittel zu reduzieren, ohne auf Fleisch zu verzichten. Völlig abwegig ist der Gedanke jedenfalls nicht: Das zeigt die große Nachfrage auf der Grünen Woche sowie die Tatsache, dass Insekten in vielen asiatischen Ländern regelmäßig gegessen werden.

Ab April gibt es die Frikadellen in deutschen Supermärkten

Auch in Belgien und den Niederlanden sind entsprechende Produkte bereits erhältlich. Seit dem 01. Januar 2018 sind Nahrungsmittel mit Insektenfleisch zudem auch in Deutschland erlaubt. Die Bug Foundation will den Rückenwind der Grünen Woche nutzen und ab April Frikadellen mit dem Fleisch der Buffalowürmer auf den Markt bringen. Bei welcher Supermarktkette dies geschehen wird, ist aber noch nicht bekannt. Eventuell bei REWE, die auch auf der Grünen Woche einen Stand ganz in der Nähe betreiben? „Schauen wir mal“, ist das einzige, was die Verantwortlichen der Bug Foundation sich dazu entlocken lassen. Es bleibt also abzuwarten, wo der Insektenburger zukünftig gekauft werden kann – und ob er im Supermarkt ähnlich reißenden Absatz findet wie auf der Grünen Woche.


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