Jeder zehnte Deutsche trägt ein Tattoo auf seinem Körper. Nicht alle aber sind damit noch glücklich: Umfragen haben ergeben, dass rund elf Prozent ihr Tattoo am liebsten wieder loswerden möchten. Bisher ist dies aber teuer und schmerzhaft. Das Schweizer Startup Tarasa hat daher nun ein alternatives Verfahren entwickelt. Dabei kommt ein Pflaster zum Einsatz, das mit Mikronadeln versehen ist. Über diese können kleine Mengen Milchsäure in die zweite Hautschicht abgegeben werden. Auf diese Weise werden die Farbpigmente gelöst und das sichtbare Tattoo verschwindet nach und nach. Nun muss über einen Schlauch lediglich noch die Säure inklusive der Farbpigmente wieder abgesaugt werden.


Die winzigen Nadeln verursachen keine Schmerzen

Dies geschieht mithilfe eines leichten Unterdrucks und dauert einige Stunden. Auf den ersten Blick klingt dies nach einem etwas langwierigen Verfahren. Für die bisher genutzte Entfernungsmethode mittels Laser werden allerdings mehrere Sitzungen über Monate hinweg benötigt. So gesehen, ist das Pflaster also eine durchaus schnelle und effiziente Methode. Ein erster Prototyp mit neun Hohlnadeln pro Quadratzentimeter hat das Startup bereits entwickelt. Die Nadeln sind jeweils einen Millimeter lang und an der Spitze 40 Mikrometer fein. Auf der Haut verursachen sie daher keine Schmerzen. Im Labor konnten mit dem Prototypen auch bereits Tattoos entfernt werden – allerdings nur bei Schweinehaut. Nun soll ein Pflaster mit 10.000 Nadeln unterschiedlicher Länge entwickelt werden.


Der Markt soll in den nächsten Jahren stark wachsen

Aktuell arbeitet Tarasa in einem Schweizer Inkubator namens Nolax. Doch für die weitere Entwicklung wird ein Partner aus der Industrie gesucht. Interesse dürfte es durchaus geben. Denn Studien haben gezeigt, dass der Markt für Tattoo-Entfernungen zukünftig auf bis zu drei Milliarden Dollar jährlich anwachsen könnte. Beim Kampf um den Kunden kann das Pflaster zudem nicht nur mit Schnelligkeit und Schmerzfreiheit punkten. Vielmehr besteht ein weiterer Vorteil darin, dass die Farbpigmente auch tatsächlich aus dem Körper verschwinden. Bei der bisher genutzten Laser-Methode werden diese nämlich lediglich zerkleinert und durch das Immunsystem abtransportiert. Letztlich sammeln sich die Farbpigmente dann in den Lymphknoten.

Via: brandeins

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