Auch die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO beschäftigt sich inzwischen mit dem Thema Klimaschutz. Die Zielvorgabe gliedert sich in zwei Teile. Zunächst einmal sollen die Emissionen der Flüge ab dem Jahr 2020 nicht mehr steigen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Emissionen im letzten Jahr nun sogar gesunken. Langfristig kann es aus Sicht der Airlines aber keine Lösung sein, einfach viel seltener zu fliegen. Deshalb müssen perspektivisch neue technologische Lösungen gefunden werden. Zumal der zweite Schritt der ICAO-Zielvorgabe vorsieht, die Emissionen bis zum Jahr 2050 zu halbieren. Helfen soll ein Emissionshandel zwischen den Fluggesellschaften. Dazu müssen die Fluglinien schon seit rund zwei Jahren ihre verursachten Emissionen offiziell melden. Ab dem Jahr 2027 müssen Airlines, die zu viele Emissionen verursachen, dann Zertifikate zukaufen. Stand heute kämen dadurch alleine auf die russische Fluglinie Aeroflot jährliche Kosten in Höhe von 120 Millionen Dollar zu. Bild: tjdarmstadt, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons Bio-Kerosin lässt sich auf zwei Arten erzeugen Doch die Manager des Konzerns scheinen eine andere Lösung anzustreben. Deshalb wurde mit dem ebenfalls russischen Unternehmen Gazprom Neft eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Der Energiekonzern soll nachhaltiges Flugbenzin entwickeln und dann an die Fluglinie liefern. Grundsätzlich lässt dieses sich auf zwei Art und Weisen erzeugen. Zum einen mithilfe von Biomasse. Hier können beispielsweise Altöle, Speisefette oder ähnliche Abfälle genutzt werden. Organisch erzeugter Bio-Flugdiesel ist bereits auf dem Markt verfügbar und kam bereits bei Testflügen zum Einsatz. Es ist aber auch möglich nachhaltiges Flugbenzin auf synthetische Weise zu erzeugen. Hier werden Erneuerbare Energien und CO2 benötigt. Möglich ist es etwa Wasser mithilfe der Energie in Sauerstoff und Wasserstoff zu teilen. Aus letzterem kann dann zusammen mit Kohlendioxid ein nachhaltiger Kraftstoff erzeugt werden. Genau dies scheinen nun die beiden russischen Partner vorzuhaben. Die Entwicklung dürfte noch einige Jahre in Anspruch nehmen Bisher allerdings gibt es in Russland noch keine entsprechenden Produktionsstätten. Gazprom Neft hat allerdings angekündigt, entsprechende Expertise aufzubauen, wenn die Airlines sich verpflichten, das Produkt dann auch abzunehmen. Genau dies scheint Aeroflot nun vorzuhaben. Experten gehen davon aus, dass es von nun an rund vier Jahre dauern dürfte, bis tatsächlich ausreichend nachhaltiger Kraftstoff zur Verfügung steht, um diesen auf ausgewählten Flugrouten zum Einsatz zu bringen. Diese Zeitspanne scheint den Plänen der Airline durchaus entgegenzukommen. Denn somit stünden die nachhaltigen Treibstoffe rechtzeitig vor der Einführung des Emissionshandels zur Verfügung. Gleichzeitig ist dieser auch notwendige Voraussetzung für die Entwicklung des grünen Flugbenzins. Denn synthetische Kraftstoffe sind heute noch deutlich teurer als klassisches Kerosin. Der Einsatz lohnt sich also nur, wenn die Airlines dadurch an anderer Stelle einen finanziellen Vorteil erlangen. Via: Handelsblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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