Der Ausbau der Erneuerbaren Energien soll nicht nur in Deutschland massiv vorangetrieben werden. Die damit verbundenen Herausforderungen ähneln sich aber in den meisten Ländern. So können Solarparks zwar in aller Regel ohne große Proteste von Anwohnern errichtet werden. Dies ist bei Windrädern anders. Dafür benötigen die Solarmodule allerdings viel Platz. Freie Flächen sind in vielen Regionen inzwischen aber durchaus Mangelware. Deshalb wird verstärkt nach innovativen Lösungen gesucht. So sollen farbige Solarzellen beispielsweise die Installation auf denkmalgeschützten und historischen Gebäuden ermöglichen. In Deutschland wiederum sollen verstärkt Module in unmittelbarer Nähe von Autobahnen und Eisenbahnstrecken errichtet werden. Teilweise ist dabei sogar angedacht, die Lärmschutzwände entsprechend zu bestücken. In Schweden geht man nun noch einen Schritt weiter: Dort sollen in einem ersten Projekt Solarmodule direkt neben einer Start- und Landebahn eines Flughafens errichtet werden.


Die Flächen können aus Sicherheitsgründen nicht bebaut werden

Umgesetzt wird die Idee allerdings zunächst in eher kleinerem Rahmen. Konkret geht es um den Flughafen Hutsfred in der Nähe der gleichnamigen Stadt. Bis zum Jahr 2006 konnte man von dort mit einem kommerziellen Linienflug nach Stockholm fliegen. Heute hingegen gibt es dort keine regulären Flugverbindungen mehr. Stattdessen wird der Flughafen von einem lokalen Fliegerclub genutzt. Die Start- und Landebahn existiert aber natürlich auch weiterhin. Die Flächen in unmittelbarer Nähe können dementsprechend aus Sicherheitsgründen nicht bebaut werden. Dort soll nun eine Solarfarm mit einer Kapazität von neunzig Megawatt errichtet werden. Dies reicht rein rechnerisch aus, um immerhin 16.000 Haushalte mit sauberem Strom zu versorgen. Tatsächlich gibt es aber bereits einen konkreten Abnehmer. Denn es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Energieunternehmen Neoen, dem Solarentwickler Alight und dem Modeunternehmen H&M. Konkret handelt es sich um ein sogenanntes Power-Purchase-Agreement – kurz: PPA.


H&M garantiert die Abnahme des produzierten Ökostroms

Bei dieser Form der Finanzierung gibt es bereits vor dem Bau der Anlagen einen festen Abnehmer. Dementsprechend werden auch die finanziellen Rahmenbedingungen vorzeitig fixiert. Später wird der Strom dann in der Regel nicht über das öffentliche Netz vermarktet, sondern geht direkt an den zuvor festgelegten Abnehmer. Dies hat den Vorteil, dass die Solarparks über eine gesicherte Finanzierung verfügen und so in der Regel recht schnell realisiert werden können. In diesem Fall ist der Baubeginn für die zweite Hälfte des kommenden Jahrs geplant. Die Fertigstellung ist dann zwei Jahre später vorgesehen. Unternehmen wie H&M wiederum erhalten so die Möglichkeit, die eigene Klimabilanz zu verbessern. Gleichzeitig kann in Hutsfred nun geschaut werden, ob die Idee Solarmodule neben Start- und Landebahnen zu errichten, tatsächlich praktikabel ist. Sollte dies der Fall sein, könnte der Ansatz dann auch an deutlich größeren Flughäfen umgesetzt werden.

Via: Electrek

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