Es hört sich an wie ein Gadget aus einem James Bond Film, doch es handelt sich bei dieser Entwicklung um High-Tech Engineering der Extra-Klasse in der Realität. Wissenschaftler an der University of Michigan entwickeln eigenen Angaben nach Kontaktlinsen mit einer Infrarot-Nachtsicht-Funktion. Die neue Kontaktlinse verdanken wir einem ganz bestimmten noch relativ unerforschten Material. Um welchen „mysteriösen“ Stoff es sich handelt und wie der Entwicklungsstand an der University of Michigan ist, erfahrt ihr hier in diesem Artikel.

Nano-Tech: Einlagige Kohlenstofffolien

Auf jeden Fall ist das mal wieder eine echte Innovation was die Forscher an der University of Michiagan leisten. Eine Kontaktlinse zu entwickeln, die wenigstens ein paar Schriftzeichen anzeigen kann und wenigstens halbwegs nutzbar ist, ist schon eine Challenge für sich. Dem ganzen nun noch eine Nachtsicht-Funktion oben drauf zu setzen ist der Hammer. Und die Wissenschaftler könnten eine solche Kontaktlinse ohne einen bestimmten Stoff gar nicht herstellen. Es handelt sich bei dem Material um das im Englischsprachigen sogenanntes Graphene oder auf deutsch Graphen. Bei Graphen handelt es sich um hauch-dünne einlagige Kohlenstofffolien. Das besondere an dem Material sind mehrere aber vor allem Dinge. Erstens ist es 125 Mal Zugfester als Stahl. Zweitens seine Steifheit in der Schichtrichtung, diese ähnelt der des härtesten Stoffs der Welt, die des Diamanten. Genau diese Eigenschaften wollen die Forscher nutzen um super-dünne Kontaktlinsen zu entwickeln und ihnen zusätzlich Funktionen wie die Nachtsicht verpassen.


Innovative Kontaktlinsen mit Nachtsicht-Funktion

Und das Prinzip der neuen Entwicklung der University of Michigan ist sehr einfach. Jedenfalls ist es die Idee dahinter. Die hauchdünnen einlagigen Kohlenstofffolien werden in 2 Schichten übereinandergelegt und in der Mitte eine Spezialschicht integriert, die das einfallende Licht kontrollieren soll, bzw. quasi das Display formt. Der Kohlenstoff selbst hat eine weitere Eigenschaft die die Forscher nutzen. Es fängt ein riesiges Spektrum an Licht ein. Dazu gehört das sichtbare Licht, welches wir normal wahrnehmen aber auch ultra-violettes Licht oder eben Infrarot-Licht. Genau diese Eigenschaft versucht die University of Michigan für die Kontaktlinse der Zukunft nutzbar zu machen. Und wer weiss welche Eigenschaft Graphen noch mitbringen wird. Der Stoff ist noch lange nicht vollständig erforscht. Es würde mich nicht wundern wenn die superdünnen einlagigen Kohlenstofffolien noch mit einigen spektakulären Innovationen aufwarten. Ich habe da eigentlich keinen Zweifel daran dass wir in Zukunft erneut von den Eigenschaften dieses Stoffes überrascht werden.

Video: Graphen – Einlagige Kohlenstoff-Folien

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Quelle: Extreme Tech

4 Kommentare

  1. Toni

    19. März 2014 at 17:08

    Es werden wohl noch richtig spektakuläre Dinge passieren mit Nanotechnologie.
    Da fällt dem Normalbürger noch gar nicht ein was alles möglich ist.

    „Nachtsichtähnliche“ Linsen wären aber schon mal zum starten der oberhammer!

  2. piet

    19. März 2014 at 20:49

    Im Englischsprachigen heißt das Material graphene 🙂

  3. Stefan

    21. März 2014 at 11:40

    Graphen ist ein toller Werkstoff und die Entwicklung der Kontaktlinse natürlich genial.

    Auch bei Photovoltaikzellen wird Graphen eingesetzt. Speziell bei Dünnschicht-Photovoltaikzellen. Normalerweise wird Zinkoxid als Kontaktschicht zum Abführen des Stroms bei den PV-Zellen verwendet. Graphen hat den Vorteil, dass es enorm lichtdurchlässig und leitfähig ist. Zudem ist es billig und ungiftig. Mit Graphen als Kontaktschicht eröffnen sich also ganz neue Möglichkeiten in der Herstellung und Gestaltung von PV-Anlagen.

    Da kommt noch einiges auf uns zu!

  4. Georg

    22. Januar 2015 at 10:33

    Sollte das tatsächlich funktionieren, wäre es eine tolle Sache. Nachtsicht ohne Nachtsichtgerät!

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