Mark Cuban ist nicht gerade als Geizkragen bekannt. Jahrelang nahm er hohe Geldstrafen der NBA in Kauf, weil er nicht auf Kritik an den Schiedsrichtern verzichten wollte. Er ließ es sich zudem jedes Mal nicht nehmen, die gleiche Summe auch noch einmal für einen guten Zweck zu spenden. Wirklich arm ist der Besitzer der Dallas Mavericks dadurch nicht geworden. Sein Vermögen wird auf rund 4,4 Milliarden Dollar geschätzt. Einen Teil davon hat er auch in Cryptowährungen angelegt. Eines seiner Investments erwies sich nun allerdings als gewaltiger Fehlschlag. So warb er in einem Blog-Beitrag zunächst für das sogenannte Yield Farming. Dabei handelt es sich um verschiedene Strategien, die es ermöglichen sollen, mit Investments in digitale Währungen Zinsen zu erzielen. Diesem System prophezeite Cuban das Potenzial, die klassische Bankenwelt in Aufruhr zu versetzen.


Bild: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons

Der Stable Coin erwies sich als vollkommen instabil

In besagtem Blog-Eintrag berichtete der Milliardär zudem von einem Investment in den Titan Coin. In der Theorie handelte es sich um einen sogenannten Stable Coin. Der Kurs sollte sich also nicht frei bilden. Stattdessen wurde ein Algorithmus etabliert, der den Titan Coin an den Dollar koppeln sollte. Inzwischen ist aber klar, dass dieser Ansatz nicht funktionierte. Denn die Währung war nicht mit ausreichend echten Dollars hinterlegt. Als dann zahlreiche Investoren auf einmal ihr Geld abzogen, sank der Wert der Währung ins Bodenlose. Mussten am vergangenen Mittwoch noch rund 64 Dollar für eine Einheit bezahlt werden, sind es mittlerweile weniger als ein Cent. Cubans Investment in Höhe von 75.000 Dollar hat sich also mehr oder weniger in Luft aufgelöst. Finanziell dürfte er das durchaus verschmerzen können – zumal er frühzeitig auch in Bitcoins investierte. In den sozialen Medien bekam der Milliardär dennoch einiges an Spott ab.

Zahlreiche Warnzeichen wurden ignoriert

Denn nach dem Totalverlust war er auf einmal doch nicht mehr so begeistert von der Cryptowelt. Stattdessen forderte er eine stärkere staatliche Regulierung. So sollte seiner Meinung nach exakt definiert werden, wann sich eine digitale Währung als Stable Coin bezeichnen darf. Außerdem solle festgelegt werden, wie die Cryptowährungen besichert sein müssen. Tatsächlich gibt es innerhalb der US-Politik bereits entsprechende Pläne. Auf der anderen Seite gab es beim Kryptoprojekt Titan Finance auch so schon genügend Warnhinweise. So wurde teilweise mit astronomischen Renditen in Höhe von mehreren Milliarden Prozent geworben. Dies wird von Experten als sicheres Alarmsignal bewertet. Außerdem blieb bis zuletzt unklar, wer überhaupt hinter dem Projekt steckte. Und nicht zuletzt wurden kurz vor dem Crash zahlreiche kritische Stimmen auf Twitter laut. Cuban bekam all dies nicht mit und räumte nun auch offen ein: „Ich war zu faul“.


Via: Handelsblatt

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