Eine menschliche Kolonie auf dem Mond könnte als Ausgangspunkt für noch viel weitergehende Reisen ins Weltall dienen. Voraussetzung dafür ist es allerdings, vor Ort Bedingungen zu erschaffen, die menschliches Leben ermöglichen. Dazu gehört unter anderem: Ausreichend Sauerstoff für die Menschen auf dem Mond. Theoretisch könnte dieser regelmäßig von der Erde in die Kolonie transportiert werden. Dies wäre aber deutlich zu teuer und aufwändig. Der Airbus-Konzern hat daher nun eine interessante Alternative vorgestellt: Eine Maschine, die aus einfachem Mondstaub den überlebenswichtigen Sauerstoff gewinnen kann. Auf diese Weise wäre es möglich, die Kolonie unabhängig von Transportflügen zu versorgen. Im Labor konnte die Anlage bereits ihre Funktionstauglichkeit unter Beweis stellen. Mitte der 2020er Jahre sind erste Tests auf dem Mond geplant.


Bild: Airbus

Auch Raketentreibstoff kann aus Mondstaub gewonnen werden

Der Trick funktioniert, weil in dem feinen Sand der Sauerstoff chemisch an die Metalle gebunden ist. Die neue Maschine namens Roxy nutzt nun geschmolzenes Salz und Strom und den Mondstaub in seine Einzelteile zu zerlegen. Dabei kommt möglicherweise noch eine zweite wichtige Ressource zum Vorschein. Denn bei der Sauerstoff-Gewinnung entsteht gewissermaßen als Nebenprodukt auch brennbarer Metallstaub. Dieser wiederum kann als Raketentreibstoff genutzt werden. Langfristig könnte der Mond so zu einer Art Weltraum-Tankstelle werden. Insbesondere bei weiter ins All reichenden bemannten Missionen, wäre es denkbar, einen Zwischenstopp auf dem Erdtrabanten einzulegen und dort noch einmal aufzutanken. Theoretisch ließe sich auf diese Weise die Reichweite der Raketen deutlich erhöhen. Entsprechende Pläne werden schon seit einigen Jahren verfolgt.

Die Bedingungen auf dem Mond sind eine Herausforderung

Ganz ohne deutsche Expertise kam man bei der Entwicklung von Roxy zudem nicht aus. Denn Airbus wurde maßgeblich durch Forscher des „Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung Dresden“ unterstützt. Noch ist es allerdings ein durchaus weiter Weg bis tatsächlich eine große Sauerstoff-Fabrik auf dem Mond errichtet werden kann. Zuvor muss die neue Technologie noch unter Beweis stellen, dass sie auch unter den dortigen klimatischen Bedingungen funktioniert. Neben den extremen Temperaturen stellt dabei insbesondere die Weltraumstrahlung eine Belastung dar, die so im Labor nicht existiert. Neben Airbus hat auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA ein Verfahren entwickelt, um aus Mondstaub Sauerstoff zu gewinnen. Auch hier fanden aber noch keine Tests unter realen Bedingungen statt.


Via: Airbus

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