Wer von Airbus spricht, der denkt für gewöhnlich nicht als erstes an Schiffe. Aber das Luftfahrtunternehmen gab nun bekannt, die unternehmenseigene Charterflotte, deren Aufgabe es ist, Flugzeugteile über die Ozeane zu transportieren, ab 2026 durch grüner operierende, effizientere Schiffe zu ersetzen.


Bild: Airbus

Globalisierung macht auch vor einzelnen Unternehmen nicht Halt

Die Globalisierung macht sich in ihrer modernen Ausprägung auch bei einzelnen Unternehmen bemerkbar. Es ist alles andere als unüblich, dass ein Unternehmen Produktionsstätten über den ganzen Globus verteilt und dann Produktionsmittel und Produkte zwischen den einzelnen Standorten hin- und herschickt.

Auch bei Airbus ist das so, und aus diesem Grund hat das Unternehmen eine eigene Schiffsflotte gechartert, die aus drei Schiffen besteht und die Flugzeugteile zwischen dem Werk in Saint-Nazaire in Frankreich und dem in Mobile im US-Bundesstaat Alabama, wo der finale Zusammenbau der Single-Aisle-Flugzeuge von Airbus stattfindet, hin und her transportiert. Das führt zu einem nicht unwesentlichen CO2-Footprint, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Produktion des A320 bis 2026 auf 75 Flugzeuge pro Monat ansteigen soll.


Drastische Reduzierung der CO2-Emissionen durch neue Schiffe

Um diesen steigenden Emissionen entgegenzuwirken, hat Airbus sich mit dem Seefahrtunternehmen Louis Dreyfus Armateurs zusammengetan, um drei neue Schiffe zu bauen, die von Airbus gechartert werden, aber im Eigentum von Louis Dreyfus Armateurs verbleiben sollen.

Die drei Schiffe werden mit jeweils sechs Flettner-Rotoren ausgestattet. Dabei handelt es sich um große, vertikale Zylinder die rotieren und mit Hilfe des Windes Vortrieb produzieren. Zusätzlich wird jedes Schiff mit zwei Hybrid-Motoren ausgestattet, die sowohl mit Dieselöl als auch mit E-Methanol betrieben werden können. Zusätzlich soll eine spezielle Software zum Einsatz kommen, die den effizientesten Kurs für jede Ozeanüberquerung berechnet und dabei den größtmöglichen Vorteil aus Windrichtung und Strömungen ziehen soll.

Jedes der Schiffe wird in der Lage sein, 70 12-Meter-Container und sechs Single-Aisle-Flugzeugsets zu transportieren. Die Schiffe, die aktuell zum Einsatz kommen, können vier dieser Sets transportieren.

Durch die Erneuerung der Flotte will Airbus die durch den Transport verursachten Emissionen von 68.000 Tonnen auf 33.000 Tonnen reduzieren.

The renewal of our marine fleet is a major step forward in reducing our environmental impact. The latest generation of vessels proposed by Louis Dreyfus Armateurs are more fuel efficient than their predecessors, using cutting-edge technologies like wind-assisted propulsion. This demonstrates our determination to lead the way in decarbonizing our sector by innovating not just in aviation, but across all our industrial operations„, so Nicolas Chrétien von Airbus.

via Airbus

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    1. November 2023 at 13:00

    Die Faszination des Flettner-Rotors schein ungebrochen zu sein – und hier ist die gesamte Geschichte: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_08_08_01_flettner.htm

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