Der Roboter Pepper schien vor einigen Jahren eine Revolution anzukündigen. Denn er konnte nicht nur stumpf einprogrammierte Befehle befolgen. Stattdessen erkannte er menschliche Gesichter wieder und war sogar in der Lage menschliche Emotionen zu deuten. Dadurch wurden Interaktionen zwischen dem Roboter und einzelnen Personen möglich. Tatsächlich setzte zu Beginn sogar eine Art Hype ein. So waren zum Verkaufsstart in Japan im Jahr 2015 alle verfügbaren Exemplare in weniger als einer Minute verkauft. Allerdings war schon dieses Ereignis mit einer gewissen Vorsicht zu bewerten. Denn Softbank hatte lediglich 1.000 Pepper-Roboter in den Verkauf gegeben. In den folgenden Jahren wurde der Roboter dann durch den Auftragsfertiger Foxconn produziert und von Softbank vermarktet. Allerdings fanden sich offensichtlich deutlich weniger Käufer als erwartet. Medienberichten zufolge wurde die Produktion daher schon im vergangenen Jahr gestoppt.


Bild: Xavier Caré / Wikimedia Commons / CC-BY-SA

Die Einsatzmöglichkeiten des Roboters blieben beschränkt

Ein Sprecher von Softbank bestätigte dies, kündigte aber gleichzeitig an, die Produktion wieder aufnehmen zu wollen, falls sich ausreichend interessierte Käufer finden. Insgesamt hat Softbank damit bisher rund 27.000 Pepper-Roboter auf den Markt gebracht. Ein Teil davon kommt in den konzerneigenen Smartphone-Shops zum Einsatz. Der Rest wurde an verschiedene Kunden verkauft oder vermietet. Diese sind dem Vernehmen nach allerdings eher unzufrieden mit dem Produkt. Teilweise wurden zu viele Ausfälle und Störungen moniert. Dabei dürften die meisten Unternehmen Roboter vor allem anschaffen, weil diese eben nicht so oft ausfallen. Hinzu kommt: Pepper verfügt zwar über einige beeindruckende Grundfähigkeiten. Darauf wurden aber nur wenige Funktionen entwickelt, die auch für die Unternehmenskunden von Nutzen sind. Für ein reines Gimmick, das kurz zur Unterhaltung beiträgt, sind die Geräte mit mehr als 1.600 Dollar aber schlicht zu teuer.

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Softbank trennte sich von hunderten Mitarbeitern

Insider verweisen zudem auf interne Probleme bei Softbank. So sind die Roboterprojekte des Konzerns in Frankreich angesiedelt, während die Konzernspitze in Japan sitzt. Kulturelle Probleme und Missverständnisse hätten dazu beigetragen, dass die Weiterentwicklung des Roboters nicht so schnell vonstatten ging wie geplant und von den Kunden gewünscht. Dies bleibt auch für viele Mitarbeiter nicht ohne Folgen. So wurde rund die Hälfte des Verkaufsteams in den Vereinigten Staaten und Großbritannien bereits entlassen. Ein ähnliches Schicksal droht nun auch fünfzig Prozent der Mitarbeiter, die bisher in der Robotik-Sparte in Frankreich beschäftigt waren. Softbank scheint hier also massiv Kosten einsparen zu wollen. Dies ist keine ganz neue Entwicklung. Zwar gehörte der japanische Konzern lange Zeit zu den größten Tech-Investoren der Welt. Nach einigen Fehlschlägen – unter anderem bei WeWork – saß das Geld in den letzten beiden Jahren aber deutlich weniger locker als in der Vergangenheit.

Via: Engadget

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