Klein, aber fein lautet für immer mehr Menschen das Motto in Sachen Wohnraum. Intelligent eingerichtete Mini-Häuser erfreuen sich daher einer immer größeren Beliebtheit. Gleichzeitig könnte beim Bau neuer Häuser eine Revolution bevorstehen. Denn immer mehr Unternehmen setzen hier auf den 3D-Druck. Auf diese Weise sind in den Vereinigten Staaten und den Niederlanden bereits erste Häuser entstanden. In Afrika werden hingegen Schulgebäude auf diese Weise errichtet. Die Manager der dänischen Firma 3DCP Group dachten sich nun wohl, dass es keine schlechte Idee sein kann, diese beiden Trends miteinander zu verbinden. Sie nutzten daher einen BOD2-3D-Konstruktions-3D-Drucker des Herstellers COBOD, um damit ein nur 37 Quadratmeter großes Tiny House zu bauen. Durch ein geschicktes Design soll das Haus allerdings größer wirken als es tatsächlich ist. So gibt es einen offenen Mittelkern, an den sich drei Baumodule anschließen.


Bild: 3DCP Group

Die Druckzeit belief sich auf lediglich 22 Stunden

Außerdem befindet sich das Schlafzimmer in einem Hochparterre über dem Badezimmer. Gedruckt wurden die einzelnen Wände mit kostengünstigem Echtbeton. Dieser wurde von dem 3D-Drucker Schicht um Schicht aufgetragen. Anschließend druckte die Maschine auch noch verschiedene Teile für die Dachkonstruktion. Alles in allem betrug die Druckzeit lediglich 22 Stunden. Den Angaben des Unternehmens zufolge hätten auch rund zehn Stunden gereicht. Dann allerdings stünde der Bau nicht im Einklang mit den dänischen Bauvorschriften. Im Inneren des Gebäudes mussten zudem noch verschiedene Elemente – etwa die Badezimmerarmaturen – von echten Handwerkern ergänzt werden. Alles in allem dauerte der Bau des Gebäudes aber auch so nur wenige Wochen. Bei einer konventionellen Bauweise hätte die ganze Sache deutlich länger gedauert. Hinzu kommen weitere Vorteile: So können sowohl der Ressourcenverbrauch als auch die Klimaemissionen reduziert werden.

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Der Ressourcenverbrauch kann deutlich reduziert werden

Konkret kamen Studien zu dem Ergebnis, dass durch den Einsatz von 3D-Druckern rund siebzig Prozent weniger Beton verbraucht wird. Die CO2-Emissionen der gesamten Baustelle sinken demnach immerhin um knapp ein Drittel. In Zeiten des Fachkräftemangels zudem interessant: Theoretisch lassen sich durch den Einsatz des Druckers und weitergehende Automatisierungen rund die Hälfte der benötigten Arbeitsstunden einsparen. Noch allerdings schlägt sich dies nicht auf der Kostenseite nieder. So kostete der Bau des Tiny Houses stolze 95.000 Euro. Allerdings handelt es sich eben auch noch um eine ganz neue Technologie. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass die Kosten zu Beginn noch recht hoch liegen. Bei der 3DCP Group geht man aber davon aus, dass sich dies in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren deutlich ändern wird. Dann könnten die Kosten im Vergleich zur konventionellen Bauweise um rund die Hälfte sinken.

Via: COBOD

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    10. Juli 2022 at 21:10

    Ich frage mich, warum die Wände nicht geglättet werden. Zur Entwicklung des 3D-Drucks in der Architektur empfehle ich folgende Chronologie: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_04_28_sonne_sonnenhaeuser_49_3d_a.htm

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